abgefragt: Munikat

Sandra Marsch und Marie-Thérèse Kramer haben vor wenigen Wochen ihren Traum in die Tat umgesetzt: Eine eigene Galerie als Treffpunkt für die Kreative Szene Münchens, ohne kühle Museumsatmosphäre sondern mit frischem Gemeinschaftsgefühl. Einen ersten Erfolg konnten sie in ihrem weißlackierten Backsteintempel mit der ersten Ausstellung „#X“ über Liebeskummer schon feiern, die zweite Ausstellung folgt Ende des Monats mit Rayk Amelang im Rahmen der Graffiti Messe „STROKE Art Fair“. Wir wollten mehr wissen und haben die beiden Powerfrauen zu ihrer Galerie Munikat abefragt:

eins | NEU & zwei | TITEL
MUNIKAT versteht sich als Raum für alle Formen der Kreativität und des künstlerischen Austauschs.
Das Ziel der kuratorischen Arbeit von MUNIKAT ist es, Ausstellungen und Projekte so zu konzipieren, das auch kulturelle, soziale, inhaltliche Räume erschlossen werden. Die Bezeichnung „open“ bezieht sich dabei nicht nur auf die außergewöhnliche Ausstellungsfläche, die wir Künstlern und Kreativen zur Verfügung stellen, um dort ihre Arbeiten einem breiten Publikum zu zeigen. Alle Ausstellungen und Projekte, die wir in ihrer Einzelerscheinung Multiples Unikat nennen, fließen darüber hinaus in einen schöpferischen Prozess ein, dessen Ausgang – wie bei einem Abenteuer – bewusst offen bleibt.

drei | DREI
Herz – Verstand – Geschmack … [über den sich bekanntlich streiten lässt]

vier | DREAMTEAM
In einem Team ist es vor allem wichtig, dass alle, die mitmachen, für das gleiche Ziel stehen. Wir beide haben einen komplett unterschiedlichen beruflichen Background und jeweils eine völlig andere Herangehensweise an Dinge. Trotzdem stehen wir am Ende des Tages immer wieder strahlend vor dem Ergebnis unserer Arbeit. Unsere Unterschiedlichkeit ermöglicht jedem einzelnen von uns, neue Sichtweisen zu entwickeln und bringt uns beide dazu, neue Wege und Ideen für MUNIKAT zu erschließen.

fünf | WEG
Über die Jahre haben sich bei uns sehr viele Ideen angesammelt. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem die Notizbücher vollgeschrieben waren und wir uns nicht mehr nur berielseln lassen wollten. Eine Mischung aus Zufall und aktiver Suche hat uns dann zu unserem Raum geführt. Es hat nicht lange gedauert, um diesen Raum mit unseren Ideen anzufüllen und MUNIKAT war geboren.

sechs | BESSER
Wie eingangs erwähnt, konzipieren wir Ausstellungen und Projekte so, das auch kulturelle und soziale Räume erschlossen werden sollen. Das heißt, wir wollen mit MUNIKAT Verantwortung übernehmen – ohne erhobenen Zeigefinger. Wir wollen den Menschen zeigen, wie bereichernd es sein kann, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.

sieben | KLICK
www.fuckyouverymuch.dk

acht | INSPIRATION
Bei unserer Eröffnung beispielsweise kamen sehr viele Menschen zusammen, die ganz unterschiedliche Erwartungen hatten. Es war spannend zu sehen, dass jeder seinen ganz speziellen Zugang zu uns fand. Leute standen in Grüppchen zusammen und diskutierten stundenlang über die Bilder. Es gab Menschen, die haben an dem Abend Leute wiedergetroffen, die sie seit Jahren nicht gesehen hatten. Wieder andere kamen am nächsten Tag mit Freunden wieder, weil sie die Räume so angenehm fanden. Für unsere Besucher also anscheinend auch ein Prozess mit offenem Ausgang…

neun | HEIMAT
Uns ist aufgefallen, dass in unserem Umfeld sehr viele Menschen davon sprechen, gerne eine Idee verwirklichen zu wollen, sich in München dazu aber nicht in der Lage sehen. Die Stadt sei Neuem nicht aufgeschlossen, es sei zu teuer, es gäbe keine Räume, etc. Oft fällt dann das Reizwort „Berlin“. Es mag sein, dass es in Berlin leichter ist, etwas „aufzuziehen“. Und natürlich haben die Leute nicht ganz Unrecht, wenn sie solche Argumente anführen. Für uns war das aber kein Grund, es in München nicht zu wagen. Im Gegenteil: Wir brauchen in München einen Raum, so wie MUNIKAT ihn bietet.


zehn | GEHEIMNIS

MUNIKAT hat keinen doppelten Boden…

elf | SONG
Hannah Georgas – Elephant

Foto: Ramona Drosner

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