Ach du grüne Neune!

Buschwindröschen, Löwenzahn, Gänseblümchen, Tausendschön… genau so schön wie die Namen klingen, blühen diese und andere wilde Blumen während der Sommermonate auf den Wiesen Münchens. Aber nur so lange bis der Rasenmäher kommt.
Zu oft und rigoros würden die zahlreichen Grünflächen Münchens gemäht ohne dabei auf den Erhalt gefährdeter Insektenarten zu achten, bemängeln die Grünen Politiker Herbert Danner und Sabine Krieger. Deshalb fordern sie in einem Antrag an den Stadtrat ein neues Konzept für die Pflege der städtischen Grünflächen, in dem Artenschutz mehr gewürdigt werden müsse und zudem Bienenvölkern geeignete Stellplätze auf öffentlichen Grünflächen angeboten werden sollen.

Schon vor über zehn Jahren beschloss der Stadtrat, auf Antrag der Grünen Rosa Liste, Grünflächen in Blumenwiesen umzuwandeln oder neu anzulegen, jedoch hat sich bisher nicht viel getan. „Immernoch werden die meisten Grünflächen Münchens bis zu 14 mal im Jahr gemäht, was erhebliche Folgen für das Ökosystem Wiese hat.“, erläutert Stadträtin Krieger.

Das Ökosystem Wiese wird gestört

Durch das übermäßige Abmähen würden viele Blühpflanzen bereits vor oder während der Blüte vernichtet, sodass eine ganze Nahrungskette einbreche und das Fortbestehen der Pflanzenarten gefährdet sei. Pflanzen können sich nicht mehr generativ vermehren, sodass auch den Insekten wie Hummeln oder Schmetterlingen die Narungsgrundlage genommen werde. „Sie finden keinen Nektar und Pollen mehr um sich und ihre Brut zu ernähren, auch fallen zahlreiche Insekten der Mahd selbst zum Opfer. Viele Vogelarten wiederrum sind auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen.“, erläutert Krieger. Das funktionierende Ökosystem Wiese wird gestört.

Die Stadt bietet gute Lebensbedingungen für Insekten

„Dabei bietet der städtische Raum Insekten und Bienenvölkern teils bessere Lebensbedingungen als unbewirtschaftete ländliche Flächen.“, unterstreicht ihr Kollege Herbert Danner.
In der Stadt gäbe es zahlreiche Grünflächen und Seitenstreifen, die kaum genutzt werden. Diese wären ein idealer Lebensraum für Insekten, würde man von den regelmäßigen Mähungen absehen und sie der extensiven Nutzung überlassen, so Danner weiter.
Zudem fordern die Grünen, geeignete öffentliche Grünflächen, wie Friedhöfe oder Parks Imkern und ihren Bienenvölkern zu verfügung zu stellen, damit sich das Ökosystem schließen kann und die Artenvielfalt an Insekten, Bienen, Pflanzen und Vögeln dauerhaft gesichert werden könne.
München lebt von seinen grünen Lungen wie der Isar und dem Englischen Garten, aber die Grünen wünschen sich , dass die ganze Stadt zukünftig mehr in den bunten Farben der Natur leuchtet. Insekten, Bienen, Imker und unser aller Augen würden es dem Stadtrat sicher danken.

Foto: jugendfotos.de/californication

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