Act for SDGs: Wie wir die Welt ein kleines Stückchen besser machen

Auf dem Changemaker-Training am 19. und 20. Oktober wurden gute Taten groß geschrieben: Das Konzept von “InnovationsGeist” bot ein umfangreiches Programm, das neue Winde in Münchens Gründerszene integrierte: Was, wenn wir alle mal den Kapitalismus beiseite nehmen und Innovationen als etwas sehen, das die Welt verbessern kann? Umstände aufdeckt und bekämpft? Ein inspirierendes Wochenende, das nicht nur Theorien aufstellte, sondern auch Augen öffnete. 

Auf geht’s, Welt: Horch auf!

09:00 Uhr, Freitag Morgen, Auftakt.

Es geht früh los, denn es gibt viel zu tun: Die Welt entgleitet uns. So viele Misstände, die es zu beheben gilt. Wie übernimmt man Verantwortung in einer sich selbst zerstörenden Welt, ohne selbst zermartert zu werden? Wie können wir umgehen mit den komplexen Fragestellungen des 21. Jahrhunderts, ohne die Lage noch schlimmer zu machen, als sie ohnehin schon ist? Was wahnsinnig negativ und deprimierend klingt, ist leider Realität: Es gibt viel zu tun, und vieles davon ist uns gar nicht so bewusst.

Das Rahmenprogramm Act for SDGs (Sustainable Development Goals) des Qualifizierungsprogramms InnovationsGeist der LMU zeigte, was geschehen muss, was gemacht werden kann. Ganz unter dem Fokus von Social Entrepreneurship wurden in zwei Tagen Denkanstöße gegeben, die aufhorchen ließen. Wir können Misstände nicht immer auf die anderen schieben, auf Regierungen ablegen, andere Länder beschuldigen: Die Welt schreit nach Revolution. Die UN schreit mit.

Am 25. September 2015 verabschiedete die UN beim UNO Nachhaltigkeitsgipfel die SDGs – Die Sustainable Development Goals – und setzte damit einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit. Die 17 Nachhaltigkeitsziele befähigten die Welt, sich mit anderen Augen zu sehen. Erstmals wurden alle Probleme zusammengefasst und in ein Bild gepackt, dabei positiv formuliert: Hunger eliminieren, Armut bekämpfen, Bildung ermöglichen, Gleichheit erarbeiten, Klima schützen. Das sind die Ziele, die bis 2030 überall auf der Welt erreicht werden sollen.

Isabel Hofstätter der UNRIC (UN Regional Information Center) aus Bonn eröffnete die Debatte mit ihrer Rede über die Universalität sozialer Verantwortung: Die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele kann nur dann gewährleistet werden, wenn wir uns miteinander verknüpfen, Zusammenhänge verstehen und Lösungen gemeinsam erarbeiten. Das Engagement jedes Einzelnen ist gefragt, wobei wir auch und vor allem die Schwächsten miteinbeziehen müssen. Schließen wir uns zusammen, und tun was!

Wo das Changemaker-Training ansetzte

Entrepreneurship ist ein Tool, das nicht nur schlaue Kids mit intelligenten IT-Lösungen reicher macht: Mit der Umsetzung innovativer Ideen mit einem gesellschaftlichen Fokus können Kulturen zusammenwachsen, Geschlechter gleichgestellt, Städte begrünt werden. Was es dazu braucht: Die Vision einer besseren Welt und die Motivation, selbst dazu beizutragen.

Beim Changemaker-Training von InnovationsGeist wurde genau dieses Mindset gefördert: In interessanten Keynotes von sozialen Organisationen, Diskussionsrunden mit Koryphäen der sozialen Innovation, Workshops mit Profis im Implementieren gesellschaftlicher Lösungen. Act for SDGs bot einen Schmelztegel des Engagements, der nachhaltigen Entwicklung und des sozialen Tatendrangs: Seien wir selbst die Superhelden, die wir brauchen.

Hunger bekämpfen – das klingt nach Arbeit. Das ist so groß, dass der Einzelne nicht das Gefühl hat, sich der Herausforderung stellen zu können, so Isabel Hofstätter. Nur wenn man auf das tägliche Handeln und Tun herunterbricht, ist ein Anfang sichtbar. Genau hier setzte das Training an.

In den Workshops wurden Themen bearbeitet, die einen Einblick in die Arbeit mit SDGs geben, gleichzeitig aber auch Impulse vermitteln, selbst ein Projekt zu starten. Das Angebot umfasste unter anderem Soziales Entre- und Intrapreneurship, Innovationsprozesse für gesellschaftsrelevante Ideen, Bildung zu nachhaltiger Entwicklung und Nachhaltigkeit in der Unternehmenskommunikation.

Nachhaltige Zukunft in Sicht

Initiatorin Laura Janssen ist zuversichtlich. “Die Jugendlichen wissen schon sehr viel, sind im Denken sehr weit. Sie müssen oft nur motiviert und empowered werden, um zu starten. In den Workshops konnten sie sehen, was sie noch brauchen, verschiedene Ansätze reflektieren und einfach mal machen. Ich wünsche ihnen, dass sie ihre tollen Ideen nun umsetzen.”

Das Training: Ein voller Erfolg

Die Mission, die SDGs greifbarer zu machen und für soziale Innovationen zu sensibilisieren, ist geglückt. Das Feedback war hervorragend, die TeilnehmerInnen zufrieden und um Wissen, neue Perspektiven und frische Ideen bereichert. Sie freuten sich, so viel Inspiration zu bekommen “Jetzt sehen sie, dass man wirklich was machen kann, man gemeinsam was erreichen kann.”

Am 04. Februar will die Münchner Initiative Nachhaltigkeit in ihrer Konferenz die Themen nochmal aufgreifen, vielleicht an den in den Workshops entstandenen Ideen weiterfeilen und sehen, was bis dahin aus ihnen geworden ist. Wir sind gespannt – auf eine hoffnungsvolle Zukunft voller Superhelden, die die Probleme unserer Welt bekämpfen.

 

Fotos: InnovationsGeist

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