Alles, was du über den Radentscheid München wissen musst

radlentscheid-muenchen

Die MünchnerInnen lieben ihr Radl. Allerdings gibt es genug „Gründe, das Fahrrad im Keller stehen zu lassen“ – findet das Bündnis Radentscheid München. Die schlechte Verkehrssicherheit von RadfahrerInnen steht da ganz oben auf der Liste (Quelle: SZ-Artikel zur Verkehrssicherheit). Bisher hat sich noch nicht genug getan, Radwege enden teilweise im Nichts oder mitten im Autoverkehr. Dagegen möchte das Bündnis vorgehen und zwar mit einem Bürgerbegehren und mehreren Aktionen.

Realisierbare Ziele für sicheres Fahrradfahren

Initiiert wurde der Radentscheid im Herbst 2018 vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) München e.V., dem Bund Naturschutz, Green City e.V. sowie den Grünen, der Linken und der ÖDP München. Insgesamt engagierten sich über 300 Aktive und über 20 Organisationen dafür.

Sie fordern bis 2025:

  • ein stadtweites, lückenloses Radverkehrsnetz
  • breitere Radwege
  • sicherer Kreuzungen
  • mehr Fahrradparkplätze
  • eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums

Ähnliche Projekte gibt es bereits in Städten wie Stuttgart, Frankfurt, Darmstadt oder Berlin. Sonja Haider, Sprecherin des Münchner Bündnisses, sagt: „Die Unfallzahlen zeigen es leider deutlich, unsere Verkehrsinfrastruktur verzeiht keine Fehler und RadlerInnen sowie FußgängerInnen sind als schwächere Verkehrsteilnehmende am direktesten davon betroffen. Wir wollen mit dem Radentscheid einen Umbau der Infrastruktur erreichen, damit sich alle beim Radfahren in München sicher fühlen – von der 8-jährigen Schülerin bis zum 80-jährigen Senior.“

Damit das Bürgerbegehren Radentscheid überhaupt starten kann, benötigt das Bündnis aber erstmal 33.000 Unterschriften von MünchnerInnen und die werden ab Ende März 2019 gesammelt. Danach müssen über 100.000 Menschen dafür stimmen, damit der Radentscheid gültig ist.

Dafür sind ab jetzt mehrere Aktionen geplant:

Großer Auftakt ist am 7. April, wenn der AFDC zur alljährlichen Münchner Radsternfahrt einlädt, um auf seine Forderungen aufmerksam zu machen. Rund 5.000 Radler kamen letztes Jahr aus vier verschiedenen Himmelsrichtungen zum Königsplatz geradelt.

Natürlich will der ADFC anlässlich des Radentscheids dieses Jahr die Quote noch toppen und jede Menge Unterschriften sammeln. Du willst dieses Jahr mitfahren? Dann hier entlang. 

Mehr Platz fürs Rad, weniger Platz fürs Auto

„Autos parken und fahren überall herum – wer zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, hat meist das Nachsehen. Das muss sich ändern! Wir wollen Platz für Menschen statt für Blech!“, so Gudrun Lux, ebenfalls Sprecherin des Bündnisses.

Wenn auch du mithelfen willst:

Wenn du aktiv werden möchtest, kannst du dich auf der Website als RadlbotschafterIn registrieren und zum Beispiel bei der Organisation weiterer Veranstaltungen mithelfen oder ebenfalls Unterschriften sammeln. Auch auf Facebook bleibst du auf dem Laufenden.


Text: Johanna Schön und Ronja Lotz, Beitragsbild: David Marcu on Unsplash

Kommentieren