Auf dem Friedhof der Smartphones: Wohin mit alten Handys

Morgens erst mal das Wetter checken, die wichtigsten Schlagzeilen überfliegen und dann in den Tag starten. Kontakt zu den Liebsten halten, Termine koordinieren und schnell ein Foto schießen – das Smartphone ist für viele Menschen einer der wichtigsten Begleiter durch den Tag.

Gefühlt immer schneller ist das Gerät veraltet. Dass das Display sehr schnell mal eine sogenannte „Spider-App“ bekommt, ist allseits bekannt. Die Akkulaufzeit nimmt mit dem Alter des Handys rapide ab. Erst kürzlich hat Apple zugegeben, dass ältere iPhones nach dem Update langsamer sein können, um so eine längere Laufzeit zu garantieren.

Anstatt erst einmal den Akku oder das Display auszutauschen, wird deshalb oft gleich ein neues, besseres Gerät angeschafft. Das alte Smartphone landet unbeachtet in einer Ecke oder wird im besten Fall weiterverkauft. Laut der Deutschen Umwelthilfe ruhen rund 120 Millionen Handys als Elektroschrott in deutschen Schubladen. Darin enthalten sind neben Schadstoffen recycelbare Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer.

Wohin mit den alten Smartphones?

Oft scheitert die Entsorgung an der Frage, wohin damit? Wie stelle ich sicher, dass meine Daten nicht geklaut werden? Unbedingt zu beachten ist, dass die Handys nicht in den Hausmüll entsorgt werden dürfen. Smartphones gehören in den Elektroschrott. Eine Alternative bietet die Rückgabe bei Mobile-Box. Dort werden persönliche Daten zuverlässig und professionell gelöscht, das Handy dann entweder einer Zweitnutzung zugeführt oder umweltfreundlich recycelt. In München gibt es leider noch keine Sammelstation. Allerdings kann das Handy einfach per Post an Mobile-Box geschickt werden.

Mehr Nachhaltigkeit durch Pfandsystem?

Alarmiert durch die steigenden Verkaufszahlen – etwa 24 Millionen Smartphones werden jährlich in Deutschland verkauft – fordert die Deutsche Umwelthilfe ein Umdenken. Durch längere Nutzungszeiten kann viel Elektroschott vermieden werden. Aber auch ein funktionierendes Pfandsystem – wie bei Dosen und Flaschen längst üblich – wäre eine große Verbesserung. Bisher hat nur das Start-Up Shiftphones einen Pfandbetrag von 22,00 Euro auf seine Geräte erhoben.

Gibt es Alternativen?

Der Markt für nachhaltige Smartphones ist eher überschaubar. Neben dem relativ bekannten Fairphone stellt Shiftphones nachhaltige Handys her. Nicht nur bei der Produktion, sondern auch durch die einfache Austauschbarkeit einzelner Komponenten versuchen diese beiden Unternehmen nachhaltigere Smartphones herzustellen.

Am besten wäre es natürlich gar kein Handy zu besitzen…

So und jetzt die Tipps, die sich umsetzen lassen:

  • Smartphones länger nutzen (Schutzhüllen, Displayfolien, etc. helfen dabei)
  • Ein gebrauchtes Gerät kaufen
  • Alte Handys richtig entsorgen!

Beitragsbild: CC0 Creative Commons.

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