Aus alt mach Asphalt

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Die Straßen vereisen, dann wird gestreut, dann vereisen sie wieder. Beides schädigt den Aspahlt. Und wenn der Winter dann irgendwann doch dem Tauwetter weicht, sehen Münchner Straßen aus wie eine Mondlandschaft. Stadtrat Josef Schmid (CSU) ahnt bereits, dass bald wieder viel Teer die Straßen herunterfließen muss. Er fordert – „auch aus ökonomischen Gründen“ – den Einsatz von Öko-Asphalt. In Hamburg wird der Recycle-Teer von der Stadtverwaltung bereits probeweise eingesetzt.

Ob und in welchem Umfang wiederverwerteter Belag in München genutzt werden könne, möchte der Vorsitzende der CSU-Fraktion wissen. In Hamburg wird derzeit erstmals ein ganzer Straßenabschnitt vollständig mit recycelten Asphalt überzogen. Das spart laut Hamburger Stadtverwaltung bis zu 30 Prozent der Kosten.

Recycelter Asphalt wird schon seit Jahren in den unteren Schichten der Straßen eingesetzt. In welchem Umfang das geschieht, hängt von den Vorschriften der Bundesländer ab. Es gibt  Kontroversen darüber, wie sicher der wiederverwerte Belag sei.

Das Verfahren für die Recycling-Decke hat sich der Hamburger Gerhard Riebesehl ausgedacht. Nachdem gebrauchte Asphaltschichten sorgfältig voneinander getrennt werden, gibt man bei der Wiederaufbereitung ein neuartiges Additiv auf Grundlage einer Wachs-Öl-Kombination hinzu. Seit 2006 hat die Firma, für die Riebesehl arbeitet, 12 000 Tonnen des aufbereiteten Asphalts verbaut. Allerdings nur uf privaten Straßen. Nach eigenen Angaben halte das Recycling-Asphalt problemlos sogar dem Schwerlastverkehr stand.

Neu ist, dass für die „Ökostraße“ kein Schutt mehr anfällt. Für die Asphaltdecke müssen keine Mineralstoffe wie Sand oder Splitt aufbereitet werden. Auch das teure auf Erdölbasis produzierte Bitumen ist nicht mehr notwendig.

Foto: Kurt Michel / pixelio.de

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