Mittlerweile bestellen wir fast alles über das Internet, auch unser Essen. Darunter – wenn wir mal ehrlich sind – ist auch ganz schön viel Mist. Regionale Nahrungsmittel, die an die Tür geliefert werden, können dagegen richtig punkten. Und wenn es zudem noch biologisch, frisch, nährstoffreich und umweltschonend zugeht: umso besser!
Mit Gemüse-Kisten liefern Bio-Bauern um München ihren Kunden qualitativ hochwertiges und saisonales Obst und Gemüse oft direkt vor die Haustüre. Wir haben in den Onlineshops verschiedener Biokisten-Anbieter gestöbert. Hier sind die Vier, die uns am besten gefallen haben.
1. Etepetete: Die Box für Gemüseretter
Was? Zusammen mit einem Netzwerk an Bio-Bauern rettet Etepetete mit seinen Gemüseretterboxen einen erheblichen Teil der Ernte, die ausschließlich aufgrund des Aussehens – normalerweise – niemals im Supermarkt landen würde. Frisch vom Feld kommt das Gemüse in der Box zu Euch nach Hause. Ziel des Unternehmens ist es, dem Käufer die „Wahl“ zu lassen, ob krummes Obst und Gemüse auf den Tisch kommt. Die Box wird wöchentlich und je nach Saison zusammengestellt. Besonders: Was in der Box sein wird, ist im Internet einsehbar.
Wer? Etepetete ist ein Projekt drei junger Männer. Chris, Carsten und Georg, sind sowohl für die Idee, als auch für die Umsetzung verantwortlich. Um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten arbeitet Etepetete ausschließlich mit regionalen Bio-Landwirten zusammen. So spart sich die Gemüseretterbox unnötige Umwege. Auf der Internetseite werden viele der Lieferanten persönlich genannt. Ein Beispiel ist der Demeterhof Obergrashof, der zwischen Dachau und Oberschleißheim angrenzend an das Naturschutzgebiet Schwarzhölzl liegt. Auch der Biohof Laurer aus Landau macht mit.
Wohin und wie oft? Die Retterbox kann in und um ganz München, ein oder zweimal die Woche bezogen werden. Nach zwei erhaltenen Lieferungen ist sie jederzeit kündbar.
Preise: Es gibt bei Etepetete zwei Boxen zur Auswahl: Retterbox Classic – 19,90 Euro. Retterbox Familie – 27,90 Euro. Die Lieferung ist kostenlos.
Schmankerl: Mit der Gemüseretterbox verhindert ihr die Verschwendung von einwandfreiem Gemüse. Die Box ist frisch und regional. Auch die Kartons sind Lebensmittelrecht und biologisch abbaubar. Zusätzlich gibt es zu jeder Box einen Rezeptvorschlag.
2. Kartoffelkombinat: Die solidarische Bio-Kiste
Was? Die Bio-Kiste des Kartoffelkombinats besteht aus frischem, saisonalen Gemüse aus eigenem Anbau. Jede Woche ist je nach Ernte etwas anderes in der Kiste.
Wer? Das Kartoffelkombinat ist eine genossenschaftlich organisierte Gemeinschaft von fast 1000 Haushalten. Ziel ist eine selbst verwaltete und nachhaltige Versorgungsstruktur. Mit ihrem Konzept lehnt sich das Projekt an die Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft an und kümmert sich damit selbst um den Anbau von regionalem und saisonalem Biogemüse aus der Naturlandgärtnerei bei Spielberg.
Wohin und wie oft? Aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten kommt die Kiste nicht nach Hause, sondern muss an verschiedenen Verteilpunkten einmal in der Woche selbst abgeholt werden.
Preise: Um die Öko-Kiste nach den Prinzipien der Genossenschaft beziehen zu können, muss man dem Kartoffelkombinat „beitreten“. Der Genossenschaftsbeitrag beträgt einmalig 150 Euro. Dabei werdet ihr Eigentümer und Kunde zugleich. Der wöchentliche Ernteanteil liegt bei 11,20 Euro für die kleine und 17,50 Euro für die normalgroße Kiste.
Schmankerl: Mit der Bio-Kiste des Kartoffelkombinats, bekommt ihr nicht nur frisches Gemüse aus hundertprozentigem biologischen Anbau auf den Tisch, sondern ihr seid Teil einer Gemeinschaft, die sich auf gemeinwohlorientiertes Wirtschaften konzentriert. Mit der Bestellung der Kiste gehört ihr einer von den industriellen Agrarstrukturen zunehmend unabhängigen Bewegung an.
Special: Zum Ernteanteil kann ein frisches Bio-Brot flexibel dazu bestellt werden. Außerdem liegt der Kartoffeldruck bei, ein Faltblatt mit Terminen zum gemeinsamen Gärtnern und Rezeptideen.
3. Trübenecker: Die unkomplizierte Box für Zuhause und Büro
Was? Frisch vom Münchner Viktualienmarkt liefert Trübenecker Bio-Gemüse direkt ins Büro oder nach Hause. Trübenecker ist dabei eine Mischung aus Lieferservice, Bio-Kiste und Online-Bioladen, versteht sich aber selbst als Bindeglied zwischen Produzent und Kunden. Besonderen Wert legt der Betrieb auf Aroma und Frische der Früchte. Ihr könnt aus einer Vielzahl von Boxen und Kisten wählen: der Billesberger Bauernkiste, der Exotenbox, Obstkörpen fürs Büro und fünf verschiedenen Trübernecker Bio-Kisten. Alle Produkte sind zu 100 Prozent aus kontrolliert-biologischem Anbau.
Wer? Seit 1993 ist die Familie Trübenecker mit ihrem Stand auf dem Viktualienmarkt präsent. Mit Trübenecker.de erweitert das Unternehmen 2013 ihr Angebot und liefert nun Bio- Kisten nach Hause und ins Büro. Trotzdem schön, wenn man weiß wo´s herkommt und man auch einfach mal auf einen frisch gepressten Saft vorbei schauen kann. Ihre Früchte bezieht der Betrieb von ausgewählten Kleinerzeugern, Bauern-Kooperativen und Lieferanten. Dabei stammt das meiste Obst aus Italien, im Sommer achtet der Betrieb auf Regionalität. Bei importierten Früchte aus Nicht-EU-Ländern achtet das Familienunternehmen auf fairen Handel.
Wohin und wie oft? Geliefert wird bis ins Münchner Umland. Ihr könnt die Kiste einmalig, alle zwei Wochen, wöchentlich oder zwei Mal pro Woche bestellen.
Preise: ca. 25–40 Euro (es gibt viele Möglichkeiten der Zusammenstellung). Ab 25 Euro wird kostenlos geliefert.
Schmankerl: Absolutes Highlight bei Trübenecker ist die Individualität, mit der bestellt werden kann. Vom Einzelprodukt bis zum Geschenkkorb gibt es keine Grenzen. Auch Specials wie Snack Gemüse und Salat Boxen oder Brainfood-Snacks sind dabei.
4. Hofgut Letten, Isarland , Amperhof , Die rollende Gemüsekiste, Kirchdorf Höhenberger, Naturgarten Schönegge: Die entspannte „Ökokiste“
Was? Der Verband „Ökokiste“ liefert Bio direkt ins Haus. Hier gibt es nicht nur Obst und Gemüse sondern auch Eier, Fleisch, Brot aber auch Aufstrich, Nudeln oder Wein. Besonderen Wert legt der bundesweite Verband auf Frischware von heimischen Erzeugern aus der Region. Es befinden sich aber auch Lebensmittel in den Kisten, die regional nicht verfügbar sind. Aus einem Sortiment von 260 verschiedenen Obst und Gemüse Sorten kann so gewählt werden. Sowohl die individuelle Zusammenstellung der Kiste wie auch die Wahl einer Abo-Kiste ist möglich. Je nach Stadtgebiet und dementsprechend Lieferanten unterscheidet sich das Angebot.
Wer? Die Ökokiste ist die gemeinsame Marke von rund 40 zertifizierten Lieferbetrieben in ganz Deutschland. Der Bio-Lieferservice ist Teil eines Programms des Verbands „Ökokiste e.V.“. Im Mittelpunkt des Verbands stehen die Förderung des ökologischen Landbaus, Tier- und Umweltschutz und soziale Produktionsbedingungen. Auch hier steht die Regionalität im Vordergrund. Je nach Stadtteil beliefern Euch in und um München unter anderem: Isarland Ökokiste, Der Amperhof, die Ökokiste Kirchdorf und das Hofgut Letten.
Wohin und wie oft? Die Ökokiste kann im gesamten Münchner Stadtgebiet bezogen werden. Die Lieferung erfolgt an einem bestimmten Tag in der Woche. Der Rhythmus richtet sich bei den Ökokisten nach den Wünschen der Kunden und jede Bestellung kann bis zu zwei bzw. drei Tage vor der Lieferung, storniert werden.
Preise: ca. 25 Euro (unterscheidet sich je nach Lieferanten und Kiste)
Schmankerl: Über die Internetseite des Verbandes gibt es viele Informationen zur Warenkunde. Auch Rezepte lassen sich einsehen. Das tatsächliche „Schmankerl“ ist aber die unkomplizierte Bestellung, Abbestellung und Zusammenstellung bei den Lieferanten.
Foto ©: https://www.truebenecker.de/,https://www.truebenecker.de/, oekokiste.de
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