Bürgersolarparks sind keine Altersvorsorge

Verbraucherzentrale Bayern sieht Risiken bei Solarinvestments

Weg vom Atomstrom und hin zu Solar-, Wind- und Wasserkraft – durch den Ausbau er-neuerbarer Energie soll die Energiewende in Bayern möglich werden. Ein Baustein, um die Energielücke zu schließen, sind Bürgersolarparks, die auf freien Feldern oder Hausdächern errichtet werden. Die Bürger vor Ort sollen die Projekte finanzieren. Sie können sich finanziell an der Erzeugung von grünem Strom beteiligen und dabei noch Geld verdienen. „Der Gedanke dahinter ist einfach“, erklärt Sascha Straub, Referent für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Bayern: „Ein Energieprojekt in der Nachbarschaft wird eher akzeptiert, wenn man dort investiert hat.“ Das eigene Geld scheint sicher, weil die Anlagen jederzeit aufgesucht werden können. Die gesetzliche Einspeisevergütung garantiert die Abnahme des erzeugten Stroms. Es locken Renditen von 6 bis 8 Prozent. „Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit“, betont Straub: „Es handelt sich immerhin um unternehmerische Beteiligungen, die auch finanzielle Risiken bergen.“

Wer etwas zur Energiewende beitragen und in einen Bürgersolarpark investieren möchte, sollte sich der besonderen Anlageform bewusst sein. Viele Projekte laufen über einen Zeitraum von 20 Jahren. Das Investment kann in der Zeit weder gekündigt noch teilweise ausgezahlt werden. Ein Totalverlust der Einlage lässt sich nicht ausschließen, wenn das Unternehmen insolvent wird. Die Rendite ist nicht garantiert und wird nur fällig, wenn auch Strom erzeugt wird. Klimaveränderungen oder Leistungsverluste der Solaranlagen führen zu geringeren Stromerträgen. „Für die Altersvorsorge sind diese Anlageformen nicht geeignet“, sagt Straub: „Überlegenswert ist es aber, Beträge zu investieren, deren Verlust verkraftbar ist.“

Ein Beitrag unseres Medienpartners Verbraucherzentrale Bayern.

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