CSU zeigt ihr Herz für Radler

Der Wahlkampf in München scheint offenbar wirklich auf den Radwegen stattzufinden. Immerhin stellte jetzt sogar die Stadtratsfraktion der ehemaligen „Autopartei“ CSU einen Antrag die Brüche bei der Radwegeführung in der Radlhauptstadt durch größere und besser ausgebaute und „Grünzüge“ zu schließen. Um ihren Antrag kraftvoll untermauern zu können wagten die PolitikerInnen im Voraus der Stadtratsversammlung sogar den Selbstversuch und radelten an der Isar entlang.

Trampelpfade als „Mängelindikator“

Bereits 2009 stellte die CSU Stadtratsfraktion diesen Antrag auf ähnliche Art, doch wurde er damals nur auf dem Bürowege behandelt und erreichte niemals den Stadtrat. CSU Stadtratsmitglied Dr. Georg Kronawitter möchte nun erneut sein Glück probieren. Die Radinitiativen der Rathauskoalition überschlügen sich momentan förmlich, sodass die CSU Politiker auch für ihr Anliegen auf fruchtbaren Boden hoffen.
Zahlreiche Trampelpfade seien der eindeutige Indikator, dass die Übergänge von Radwegs- und Straßensystem mit den Grünflächen der Stadt nur unzureichend ausgebaut seien, so die CSU Fraktion. Ziel ist es daher die Brüche zwischen Straßen und Grünflächen zu schließen, Radfahrer besser auf die Alternativrouten in Grünen hinzuweisen und die internen Wege durch die grünen Gürtel der Landehauptstadt besser an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Das heißt mehr Sicherheit für Fußgänger durch eine bessere Lenkung des Radverkehrs.
Maßnahmen, die sich schnell und kostengünstig umsetzen ließen, wie die CSU weiter anführt. Die Trampelpfade seien Indikator genug, um die Bedürfnisse der Bürger im Bezug auf einen Ausbau des Wegenetzes zu definieren. Ohne aufwändige Studien könne der Umbau also gleich von statten gehen.

Der Selbstversuch an der Isar-Inn-Radelstrecke

Als Musterstrecke sieht die CSU Stadtratsfraktion die Isar-Inn-Radwegsverbindung vor, die über weite Strecken durch den Ost-West-Grünzug, beginnend ab St. Michael-Berg-am-Laim, verläuft. Obwohl diese Verbindung schon um die zehn Jahr existiere, weise sie immer noch deutliche Defizite auf, wie der Selbstversuch zeigte. Viele Fahrradfahrer wüssten etwa gar nicht um die sicherere Alternative zur Radstrecke entlang der B304.
Folge man der viel befahrenen Berg-am-Laim-Straße über die Josephsburgstraße stadtauswärts weise etwa kein Schild Radfahrer daraufhin, dass sie ab hier auch die attraktive Alternative des Isar-Inn-Radwegs nutzen könnten.
Bis zur Einmündung der St.-Michaels-Straße in die Else-Rosenfeld-Straße folge dann zwar ein, auch für Radfahrer, sehr sicheres Stück der Verbindung, aber spätestens die Kreuzung zeige die Mängel deutlich auf: es gäbe keinerlei Kreuzungsmöglichkeiten für Radfahrer und die folgende Wegstrecke sei ein provisorisches Netz aus Trampelpfaden.

Nur eine von vielen Stellen in München mit mangelhafter Anbindung der grünen Wege ans Straßennetz. Die „herzerwärmenden“ CSU-Politiker wollen im gesamten Stadtgebiet mehr Sicherheit und Komfort für Radler.

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