Installation gegen Klimawandel: Das „Grüne Zimmer“ macht Halt am Isartor

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Blumen gießen mitten in der Stadt oder die Mittagspause an einem schattigen Plätzchen genießen? Das alles geht – noch bis zum 21. Juli am Isartor: Die bepflanzte Installation „Grünes Zimmer“ am Isartor dient als „natürliche Klimaanlage mitten in der Stadt“ und soll auf den Klimawandel aufmerksam machen.
Denn gerade im Sommer, bei 30 Grad im Schatten und wenn der heiße Teer flimmert, sind die Auswirkungen der globalen Erwärmung direkt spürbar.

Der Klimawandel in der Stadt

Auch in München führt der Klimawandel zu großen Veränderungen, auf die sich die künftige Stadtentwicklung einstellen muss: Es ist mit immer heißeren und oft trockenen Sommermonaten zu rechnen – und regnet es dann doch, kann es durch heftige Niederschläge gleich zu Überschwemmungen kommen,, weil die Wassermassen im trockenen Boden nicht versickern können. München steht also vor einer großen Aufgabe: Eine generelle Abkühlung durch Frischluftschneisen (vor allem nachts) und gleichzeitig eine angenehme Atmosphäre an Straßen und Plätzen zu gewährleisten.

Angesichts des Klimawandels ist eine längerfristige Freiraumentwicklung nötig, die München zu einer hitzeangepassten und wassersensiblen Stadt macht: Grünflächen müssen als natürliche Klimanlagen und Schattenspender geschaffen werden, Seen und Flüsse für Abkühlung sorgen. Gerade bei starken Niederschlägen sind Grünflächen unabdingbar, denn sie entlasten die Versickerung der Kanalisation und helfen dabei, Überschwemmungen zu verhindern. Und wer sitzt bei 30 Grad im Schatten nicht gerne unter dem rettenden Baum im Grünen?

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Mehr Grün für München

Eine Oase der Erholung bietet das „Grüne Zimmer“ am Isartor. Über 6.000 Kilometer und halb Europa hat das mobile grüne Zimmer bis jetzt hinter sich gelassen. Frankfurt, London und Brüssel waren Ziele dieser etwas anderen grünen Idee. Das Projekt ist aus einem EU-Forschungsprojekt entstanden und bietet ein Konzept, wie mehr Grün in die Stadt integriert werden kann. Da gerade in München Platzmangel herrscht, arbeitet das „Grüne Zimmer“ mit der Vertikalen und orientiert sich damit an verschiedensten Urban Gardening-Projekten. Da das Projekt „auf Rollen“ steht und innerhalb der Stadt frei bewegt werden kann, ist es sehr anpassungsfähig, vor allem an die Wettergegebenheiten.

Das „Grüne Zimmer“ ist ein Pilotprojekt. Es soll zeigen, wie unverzichtbar es ist, Freiräume mit ihren Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten zu erhalten, zu schützen und zu entwickeln. Es soll als Oase der Erholung, Erfrischung und natürlich der Information rund um den Klimawandel und der städtischen Begrünung dienen. Mit der Einweihung durch die Stadtbaurätin Prof. Dr. Elisabeth Merk läutet das Projekt nun die Arbeit an einem Konzept der Stadtverwaltung ein, wie München in den nächsten zehn Jahren grüner werden kann.

Wer in den nächsten Tagen eine Auszeit aus dem Alltag am Marienplatz sucht oder einfach nur interessiert ist, der kann noch bis 21. Juli mehr Grün in der Stadt genießen.


Fotos: Mikkaela Arroyo

 

 

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