Können wir bald direkt nach dem Besuch im Deutschen Museum in die Isar springen? Benjamin David glaubt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis das Isarflussbad kommt. Am 06.07.16 hat sich der Umweltausschuss des Stadtrats für eine Machbarkeitsstudie um das Projekt Isarflussbad in der Münchner Innenstadt entschieden. Den Umweltschützer, die im Falle eines Isar-Flussbades eine Gefahr für Flora und Fauna befürchten, versuchte Benjamin David bereits im Vorfeld die Sorgen zu nehmen. Die Urbanauten und der Verein Isarlust e.V. sehen keine Gefährdung der vielfältigen Flusslandschaft, denn das Bad sei ja an der großen Isar im Abschnitt zwischen dem Deutschen Museum und den Patenämtern geplant und nicht an der Kleinen Isar wie das historische Bad von König Ludwig.
„Hier kommt die Isar durch das Prater-Kraftwerk als ökologischer Korridor sowieso nicht mehr infrage. Trotzdem ist die Wasserqualität sehr hoch: mindestens Badequalität, wenn nicht sogar Trinkwasserqualität“, erklärt Benjamin David vom Vorstand des Isarlust e.V. und zeigt sich sehr zufrieden mit der Entscheidung des Stadtrates. Der Verein setzt sich schon seit geraumer Zeit für die Errichtung eines neuen Isarflussbades ein. Doch nicht nur das: sich selbst als „Gemeinnütziger Verein zur Wiederentdeckung und Wiederbelebung des innerstädtischen Isarraums als öffentlicher Raum für alle“ bezeichnend erklären sie es sich zum Ziel, Schutz und Erlebnis der Natur zu vereinen und den Isarraum für alle Münchnerinnen und Münchner zugänglich zu machen. Außerdem organisieren sie Aktionen rund um Münchens Lebensader, wie Isarführungen, Workshops zum Projekt Isarflussbad und Testschwimmer-Tage.
„In der Bevölkerung finden die das alle ganz super!“
Auch der überwiegende Teil der Stadträte im Umweltausschuss sieht in einem Flussbad einen Mehrwert für die Stadt und deren Angebot an Naherholungsgebieten und ist sich der Begeisterung der Bürgerinnen und Bürger gewiss. „Wenn man in die Bevölkerung reinhört“, bemerkt Ausschussmitglied Dr. Wolfgang Heubisch bei der gestrigen Sitzung, „dann finden die das alle ganz super.“
Natürlich ist der Beschluss einer Machbarkeitsstudie noch längst keine Zusage für das Isarflussbad. Auch wenn laut Benjamin David Bürgermeister Josef Schmid die saubere Vorbereitung des Projektes lobt, geht es nun darum, die noch offenen Haftungs- und Versicherungsfragen zu klären, eine fischökologische Untersuchung durchzuführen und Bedingungen wie Wasserqualität und Hochwassergefahr zu berücksichtigen. Nach einem rund 12-monatigen Untersuchungszeitraum plant der Stadtrat dann über den Bau zu entscheiden.
Wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit für eine tatsächliche Realisierung? Benjamin David zeigt sich auch hier zuversichtlich, die Chancen stünden grundsätzlich relativ gut: „Wir sind absolut begeistert. Die Entscheidung des Stadtrats freut uns total.“ Und geht es nach Stadträtin Kristina Frank scheint der Beschluss sowieso schon fast durch zu sein: „Heute sind wir unserem Ziel, ein attraktives Isarschwimmbad zu bauen, ein gutes Stück näher gekommen. Ich bin zuversichtlich, dass die Planer einen geeigneten Standort für die Einbauten finden werden. Ich freue mich schon heute auf den Tag, an dem die Menschen und Familien im Sommer ohne Gefahr in die erfrischenden Isarfluten springen können.“
Mitschwimmer gesucht: Am 17.7. gibt es mit der nächsten Aktion des Isarlust e.V. ISARTREIBEN und ISARPOKAL einen Vorgeschmack auf ein temporäres Flussbad. Mehr Information und die Möglichkeit, sich anzumelden, gibt es hier.
Foto: © Almuth David
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