Der Traum von urbanen Wärmeinseln

In der Stadt ist es wärmer als auf dem Land. Darum sitzen die Münchner mitunter schon im Biergarten während die Umländler noch Autoscheiben abkratzen. Urbanisierung und Klimaerwärmung machen es wärmer. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass man diese Wärme zur Beheizung ganzer Städte nutzen könne. Nun soll eine derartige Nutzung für München untersucht werden. In der Stadt sind es die zahlreichen Flächen, die Sonnenstrahlen reflektieren und einfangen. Auch Klimaanlagen geben Wärme in den Boden ab. In der Atmosphäre ist es das CO2, das die Wärme nicht durchlässt. Beides bewirkt eine Erwärmung, vor allem in den Städten.

Aber diese Erwärmung ist nicht nur oberirdisch zu spüren. Auch unter der Erde wird es immer wärmer.

Wissenschaftler des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben die Erwärmung des oberflächennahen Grundwassers untersucht. Sie haben herausgefunden, dass die Temperatur des Wassers etwa um fünf Grad im Vergleich zum ländlichen Umland gestiegen. Diese Wärmeenergie könne man zur Beheizung ganzer Städte nutzen, sagen die Wissenschaftler des KIT. So könne beispielsweise Köln seinen jährlichen Heizbedarf aller Wohngebäude mit Wärme aus dem Grundwasser für mindestens zweieinhalb Jahre decken.

Die CSU-Fraktion hat nun den Antrag gestellt, die Möglichkeit einer derartigen Nutzung für München zu untersuchen. So soll geklärt werden, ob man die Wärmeenergie zum Heizen oder Kühlen von Gebäuden nutzen könne. „Dabei ist insbesondere darauf einzugehen, welches Potential sich für die Stadtwerke daraus ergeben und wie kleinflächige Potentiale auch durch die Bürgerinnen und Bürger genutzt werden können“, heißt es im Antrag.

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