Die Altlasten von Tschernobyl

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Wildfleisch und Pilze noch immer mit Cäsium 137 belastet

Auch 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind die Folgen in Bayern spürbar. Ende April 1986 hatte die radioaktive Wolke Deutschland erreicht. Vor allem im bayerischen Wald und südlich der Donau gelangten radioaktive Substanzen durch Niederschläge in den Boden und von dort weiter in die Nahrungskette. Während die Belastung mit Cäsium 137 in Grundnahrungsmitteln wie Milch, Gemüse, Getreide, Obst und Fleisch heute keine Rolle mehr spielt, sieht es bei Erzeugnissen aus bayerischen Wäldern anders aus.

„Betroffen sind in erster Linie Wildfleisch und Pilze. Sie sollten nur gelegentlich verzehrt werden“, rät Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern. Für Risikogruppen wie Kinder, schwangere und stillende Frauen sind Kulturpilze eine sichere Alternative. Unter den Wildpilzen reichern vor allem Maronenröhrlinge und Semmelstoppelpilze Cäsium besonders stark an, gefolgt von Steinpilzen und Pfifferlingen. Wiesenchampignons dagegen sind kaum noch belastet.

Bei Wildfleisch kann die messbare Radioaktivität je nach Jahreszeit und Futterquellen der Tiere sehr unterschiedlich ausfallen. Freilebende Wildschweine weisen von allen Waldtieren die mit Abstand höchsten Cäsium-Werte auf. Hirsch und Reh sind weniger stark betroffen. Wer Wildschwein vom Jäger bezieht, sollte daher nachfragen, ob das Fleisch auf Radioaktivität überprüft wurde, so der Rat der Verbraucherzentrale. Fragen zur radioaktiven Belastung beantwortet die Verbraucherzentrale am landesweiten Beratungstelefon unter 09001-89229376 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz für Fragen zu Lebensmitteln und Ernährung. Die Rechts- und Versicherungsberatung kosten 2 Euro/Min. Mobilfunkpreise können abweichen). Foto: Dieter Schütz

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