Die ganze Welt in einem Zelt

Eine „Reise durch Zeit und Raum“ kann man beim Tollwood Winterfestival erleben, wenn im Weltsalon-Zelt vier interessante ökologische und soziale Themen präsentiert werden.

Die Welt schaut gespannt nach Arabien, auf die Revolutionen, die Hoffnung machen auf weltweite Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Die aktuellen Ereignisse im Kampf um Freiheit diskutieren die erste iranische Richterin, Dr. Shirin Ebadi, Bewegungsforscher Prof. Dr. Dieter Rucht und Srdja Popović, Gründer der serbischen Widerstandsbewegung Otpor in der Themenreihe „Mensch und Macht“.

Außerdem: Wohlstand, Wachstum – Widerspruch: Umweltvordenker Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker und Hedge Fonds Manager Hugh Hendry diskutieren darüber wie Wohlstand und Grenzen des Wachstums, ethisch wie auch ökologisch, definiert sind oder sein sollten. Anlass ist die zunehmende globaler Ungleichheit, Klimawandel und Umweltzerstörung.

Die Themenreihe „Ansichten aus dem All“ beschäftigt sich mit dem Thema Planet in Menschenhand: Deutlich wie nie sollen neue Satellitenbilder zeigen, wie weit das Eingreifen des Menschen in Natur und Umwelt bereits fortgeschritten ist und mit welchen Folgen. Teilnehmer sind zum Beispiel Dr. Volker Liebig, Direktor des Earth Observation Programmes der ESA, Philosoph Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl und Astronom Prof. Dr. Harald Lesch.

Spannendes und faszinierendes Film- und Fotomaterial soll in der Reihe „Wildnis – auf den Spuren der letzten Geheimnisse der Erde“ unseren Planeten aus anderen Blickwinkeln zeigen und einen Einblick in das Leben von bekannten Naturfilmern und -fotografen geben. Unter anderem sind Andreas Kieling („Wildes Deutschland“), David Hettich („Abenteuer Ozean“) und Florian Schulz („Ruf der Wildnis“) dabei.

„Die Zukunftsmacherinnen“ sind Frauen, die die Welt verändern. Im Mittelpunkt der vierten und letzten Themenreihe stehen Dr. Monika Hauser, Trägerin des alternativen Nobelpreises, Heidi Schiller, Geschäftsführerin von KAITO, und die vielfach ausgezeichnete Kriegsberichterstatterin Dr. Carolin Emcke und andere Weltverbesserinnen.

Zum fünften Mal gehört der Weltsalon jetzt zum Programm des Tollwood-Winterfestivals. Hier widmet man sich ökologischen und gesellschaftlichen Themen. Das Zelt soll ein Ort der Begegnungen sein, wo sich Menschen treffen, bleiben, entdecken und diskutieren können und wo die Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Zu Gast waren in den letzten Jahren unter anderem der ehemalige Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit Dr. Heiner Geißler, Regisseur Edgar Reitz, Unternehmer Götz Werner, die indische Frauenrechtsaktivistin Dr. Ruth Manorama oder „Live-Aid“-Begründer Bob Geldof.

Im Weltsalon sind aber auch verschiedene Ausstellungen zu bestaunen. In diesem Jahr sind dies:

„LIFE – A Journey through time“ von Frans Lanting. Der weltberühmte Fotograf erzählt in Bildern die Geschichte des Lebens auf der Erde. Zum Festivalende werden die Ausstellungsstücke versteigert.

Ärzte der Welt: „Women – The Aftermath of Violence“: Die Ausstellung legt Zeugnis ab von der Gewalt gegen Frauen – und zeigt Lösungen auf.

Sozialpsychiatrisches Zentrum der Kliniken des Bezirks Oberbayern: Die Ausstellung zeigt Bilder des Kunstförderpreises „SeelenART“ von Menschen mit Psychatrieerfahrung.

Das Winterfestival 2011 von Tollwood steht unter dem Motto „Aufgetischt“. Für vier Wochen, ab dem 23. November, gastiert die australische Produktion „Cantina“ auf der Theresienwiese. In einem zweiten Theaterzelt erwarten die Besucher internationale Nouveau Cirque-Gastspiele. Das Festival lädt mit Kunst, Musik und Kultur, mit internationalem Kunsthandwerk und bio-zertifizierter Festivalgastronomie zum vorweihnachtlichen Flanieren ein. Am 31. Dezember endet das Festival mit der großen Tollwood-Silvesterparty.

Foto: Anton Bradl

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