Was sind die gängigen Vorstellungen, die wir vom Landleben und vom Dasein als Bauer haben? Romantik und Idylle zwischen Kühen, Schafen und Scheunen… Die Realität aber ist fern vom trauten Landleben. Dies führt uns Robert Schabus in seinem neuen Dokumentarfilm „Bauer unser“sehr eingängig vor Augen. Die Bilder sind realitätsnah und manchmal wirklich nichts für schwache Gemüter, wenn Schabus die Zuschauer auch nicht vor dem Thema Schlachtung verschont. Er portraitiert sechs sehr unterschiedliche Bauern in Österreich, etwa den Schweinebauern Martin Suette, der die Familientradition fortführt oder die Milchbauern Ewald und Natascha Grünzweil, die ihren Hof seit 20 Jahren nach Biologischen Richtlinien betreiben. Simon Vetter ist wiederum derjenige, der durch seinen Biobetrieb mit reiner Direktvermarktung heraussticht.
Die Menschen wollen mehr Geld für Luxus ausgeben als für Lebensmittel.
Und die Industrie will den Wünschen der Konsumenten nachkommen. Dadurch erhöht sich allerdings der Druck für die Bauern zu wachsen. Die großen Höfe sind deshalb oft verschuldet. Ein riesiger Kreislauf hat sich schon längst in Gang gesetzt. Neoliberale Gesinnung wird mittlerweile als selbstverständlich angesehen. Dabei ist doch beispielsweise Europa dank für die Landflucht der afrikanischen Bauern verantwortlich. Die wenigen Glücklichen in diesem ausbeuterischen System sind internationale Konzerne. „Da geht‘s um ein Milliardengeschäft. Da denkt keiner an den kleinen Bauern im Dorf. Es geht um das Big Business….“, meldet sich beispielsweise Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments zu Wort.
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/capriccio/capriccio-bauer-unser-100.html
Dieser Film lässt uns aufwachen und Hoffnung schöpfen, dass dieser Kreislauf in der Landwirtschaft durchbrochen wird. Wir bekommen wieder Lust, dem Bauern ums Eck einen Besuch abzustatten und heimische Produkte zu genießen.
Ein Text von Sabine Riedl
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