Rund 1000 Münchner haben sich dem weltweiten Protest gegen die Macht der Großbanken angeschlossen. Am Stachus demonstrierten sie für mehr Demokratie und gegen die Ungerechtigkeit des Finanzsystems. Für November kündigen die Aktivsiten via Facebook eine Großdemo an.
Unter dem Namen occupymuc, der auf die Occupy-Wall-Street-Bewegung anspielt, hatten die Münchner einen Live-Kanal im Internet eingerichtet. Wer nicht vor Ort dabei war, musste sich mit dem schlechten Bild der Aufnahmen begnügen.
„Zwingt die Banken in die Schranken?“ Ein Interview mit einem der Organisatoren der Münchner Aktion über Ziele und Hintergründe können Sie hier lesen. Kabarettist Ludo Vici erzählt von seiner persönlichen Motivation und der Wut, die er spürt.
Es gab allerdings auch viele enttäuschte Stimmen. So schreibt eine Teilnehmerin bei facebook: „War dabei, aber es waren keine 1228 Menschen da …. es reicht nun mal nicht den GEFÄLLT MIR Button zu klicken, wie wahr wie WAHR … Die junge Frau bedauert, dass sich von den auf Facebook angemeldeten mehr als 1000 Besuchern kaum einer bei der realen Aktion blicken ließ.
„Ich finde, dass immer noch zu wenig da waren und von allen, die sich hier angekündigt haben, habe ich eigentlich nur eine gesehen und gesprochen“.
Auch die Ausdauer der zeltenden New Yorker („Yes we tent“) und Spanier wurden in München vermisst. „Ich habe mit Präsenz von 11.30h bis 16.30h gestrahlt und wenigstens meinerseits ein kleines Zeichen setzen können, denn die meisten waren doch schon um 15.00h weg“,, schreibt Tatjana T.
Die Kommentare auf den Facebook-Seiten klingen oftmals etwas ernüchternd. Marcel T. schreibt
„war in münchen. gut, als „auftakt zur weltrevolution“ hab ichs jetzt nicht empfunden, aber immerhin … also: „weitermachen, immer weitermachen!“
Immerhin war die Stimmung bei den Schwaben besser: Lin M. postet:
„Stuttgart war hammer! Hätte nie mit sooooo vielen Menschen gerechnet! VIVA EL PUEBLO!“
Und auch in anderen Metropolen zeigt man sich wenig euphorisch: Murat M. schreibt auf der Facebook-Seite Echte Demokratie jetzt!
Hallo Michael,
gut, dass du auf das Banner hinweist. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass wir ausgerechnet eine Bank als Hauptsponsor haben, während der Finanzkapitalismus die Welt Richtung Abgrund schiebt. Warum? Vielleicht, weil die Sparda-Bank – genau wie die GLS-Bank und die Ökobank eine der drei großen Grüngeld-Anleger sind, die zeigen, dass Geld auch Sinn machen kann. Aus diesem Grund haben wir heute auch nochmal das Interview aus dem Klimaherbst-Magazin veröffentlicht. Und natürlich werden wir der Occupy-Bewegung auch weiter viel Raum geben.
Naja, man kann ja alles schlecht bzw. Kleinschreiben. Von einer Seite an deren TOP ein Banken-Werbebanner prangt kann man ja auch nix anderes erwarten. Ich fand es war eine klasse Veranstaltung und es waren auch locker über 1000 Leute anwesend. Denn die Demo ging bis 16:30 und das sind 5,5 Std. In dieser Zeit sind natürlich große Teile der ab 11 Uhr Dagewesenen wieder abgewandert, aber dafür auch neue Passanten spontan geblieben und haben zugesehen und zugehört. Außerdem gab es rund 40 Redebeiträge von Teilnehmern ,die allermeist spontan erfolgten. Hättet Ihr in Eurem Bericht auch mal erwähnen können.