Dunkle Wolken am Radlhimmel

Radfahren in München ist eine ernste Angelegenheit. München rühmt sich ja nicht umsonst Hauptstadt des Drahtesels. Ausflugsradler müssen weichen, hier kommen die seriösen Radler. Die sausen vom Rindermarkt zum Odeonsplatz quer durch und machen im Feierabendverkehr verlorene Zeit wett. Sie sind schneller zu Hause und zudem fit und schneidig in Radlerhosen zu bestaunen. Aber es gibt auch dunkle Wolken im Radlhimmel: Die Unfälle mit Radlern sind in diesem Jahr schon um vierzig Prozent gestiegen. Und so mancher Politiker schimpft auf die Fahrradlobby. Bei der Nord-Süd-Radroute geht es seit Wochen hin und her. Jetzt hat sich auch der Stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion im Stadtrat eingeschaltet: Richard Quaas fordert die Stadtverwaltung auf, die Planung nocheinmal zu überarbeiten.

Die Idee war, dass sich die Verkehrsteilnehmer auf der Innenstadtstrecke mit Rücksicht aufeinander bewegen können.  Stadtrat Richard Quaas nennt das eine „realitätsferne Wischiwaschi-Lösung“, die Fahrradlobby beruhigen solle.

CSU-Stadtrat Quaas greift das Thema in einem zweiten Antrag gleich nochmal auf. Er fragt: Was tut die Stadt für die Sicherheit der Radfahrer?

Außerdem beschwert sich Quaas über das fehlende Unrechtsbewusstsein von Radfahrern im Straßenverkehr, „selbst unter Senioren“.

Die Stadt sei in den vergangenen Jahren zu lasch mit Regelverletzungen wie z.B. Rotlichtverstößen bei Radfahrern umgegangen. Die gesetzlichen Bestimmungen müssten seiner Ansicht nach stärker überwacht werden.

Foto: Fenja Eisenhauer

1 Kommentar zu “Dunkle Wolken am Radlhimmel”

  1. Fri sagt:

    Bayrische Polizei und Verkehrsminister gaben vor, was Herr Quaas nachbetet und als ewig einzige Reaktion bringt: Radler sind gefährdet, rücksichtslos und kriminell … und keiner fragt, warum die Unfälle steigen und die Radfahrenden auf die eigene Sicherheit achten müssen.

    Die ewig leuchtenden Ampeln des regelnotwendigen Autoverkehrs behindern in einsamer Nacht auch die Radfahrer, die ständige aufwendigste Autobevorzugung wurde durch ein paar holprige Radwege „ausgeglichen“, und wenn dann tatsächlich mal mehr Leute aufs Fahrrad umsteigen, wundern sich alle, dass sie da sind: Damit war auch ohne Volkszählung zu rechnen, und bei steigenden Bezin- und Lebenshaltungskosten wird das so bleiben.

    Wer ein wenig weiterdenkt und Kinder achtet, wird eine deutliche Fahrradpolitik ausarbeiten, damit eine echte Fahrradstadt möglich wird.

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