Es ist ein altes Spiel: Wer mit leerem Bauch einkaufen geht, kehrt meist mit viel zu viel zurück. Dann platzt der Kühlschrank aus allen Nähten und das meiste wird schließlich weggeworfen. In Deutschland landen so pro Kopf und pro Jahr rund 81,6 kg genießbarer Lebensmittel in der Tonne. Das ist zu viel und schade. Doch die Abhilfe naht: Am 12. Dezember diesen Jahres startet eine neue, bundesweite Online-Tauschbörse namens „Foodsharing“, die die Leute, die zu viel an Essen haben und diejenigen, die welches suchen, zusammenbringt.
Und so funktioniert’s: Wer etwas überhat – sei es weil er zu euphorisch eingekauft hat, die Radieserl im Garten gerade besonders ausgiebig sprießen oder weil er in den Urlaub fährt – gibt seine Lebensmittel über eine App oder eine Internetseite in die Datenbank ein und legt einen Abholtermin fest. Wer sich wiederum das Einkaufen und Geld ausgeben sparen möchte, dem werden auf der Internetseite Anbieter in seiner Umgebung angezeigt. Oder er sucht nach etwas Bestimmten über verschiedene Kategorien und nimmt damit einen längeren Abhol-Weg in Kauf. Ist man fündig geworden, zieht man ein Ticket, und holt zum angesetzten Termin sein Essen ab – ohne etwas dafür zu bezahlen.
Dass das ganze nichts kostet, ist „Foodsharing“-Erfindern Sebastian Engbrocks und Valentin Thurn ein besonderes Anliegen. „Es soll dabei kein Geld fließen, denn Teilen hat auch eine ethische Dimension. Wir wollen den Lebensmitteln damit wieder einen ideellen Wert geben“, erklären die Kölner auf ihrer Website. „Denn sie sind mehr als bloß eine Ware.“
Außerdem soll mit „Foodsharing“ eine Community entstehen, die dem Essen nicht nur mehr Wert beimisst, sondern die auch Gleichgesinnte vernetzt. Also: Soll es auch in München zu einer aktiven Foodsharer-Gemeinschaft kommen, ist es wichtig, dass sich ein paar Leute zusammenraufen. Je mehr mitmachen umso mehr kann getauscht und geteilt werden und um so leichter trifft man auf neue Bekanntschaften, mit denen man sich zu gemeinsamen Kochabenden verabreden kann.

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