Gekommen um zu bleiben

München wählt! Der altehrwürdige Bürgermeister Münchens Christian Ude scheidet nach 18 Jahren 2014 aus dem Amt. Was den Vorsitz der Stadt angeht, sind die Karten somit neugemischt – für alle bisher unterlegenen Parteien eine historische Chance, die sich auch die Münchner Grünen mit ihrer Kandidatin Sabine Nallinger nicht entgehen lassen. Wie entschlossen die Bürgermeisterkandidatin wirklich ist, zeigte sie vorgestern mit einer ziemlich kühnen Guerilla-Aktion am Marienplatz.

Zuvor präsentierte sie jedoch den Münchner Journalisten die Inhalte, die sie möglichst in den Bürgermeistersessel hieven soll. Weg von kleinteiligen Einzelaktion hin zu einem nachhaltigem Gesamtkonzept grüner Politik ist der Rahmen, den Sabine Nallinger anpeilt. Sie hat nämlich eine klare Vision für die Stadt: München soll mithilfe der Grünen die grünste Metropole Europa werden.

Mit einem städtebaulichen New Deal will sie die Stadt lebenswerter und vor allem auch in Zukunft bezahlbar machen, die Ausrichtung auf Green Tech hingegen soll den wirtschaftlichen Unterboden dafür bilden.. und damit die Stadt auch möglichst ohne Umweltbelastung am Laufen bleibt, verfolgen die Grünen die Einführung einer Mobilitätskarte für München. Sie soll als bequemes Zahlungsmittel sowohl für alteingessene Transportmittel wie U-, S-, Trambahnen und Busse, als auch für neue Errungenschaften wie dem Bike- und Car-Sharing dienen. Ein sympathisches Konzept, das im Verlauf des Wahlkampfes bestimmt noch heiß diskutiert wird.

Doch was war denn jetzt eigentlich los am Mittwoch Abend am Marienplatz? Man fand dort die typische grüne Couch und ein Sonnensegel mit dem brandneuen Nallinger-Signum vor, doch das war noch nicht alles. Um kurz nach 22 Uhr leuchtete etwas am Himmel oder vielmehr an der Fassade des Rathauses auf (in diesem Moment schoss bestimmt die eine oder andere Batman-Assoziation durch die Köpfe der Zuschauer).

Sabine Nallingers neues Signum, das von der Form her stark an einen Google-Maps-Pin erinnert, wurde an die Rathausfassade projiziert und zeigte mit ziemlicher Genauigkeit auf das Zimmer des Bürgermeisters nebst dem Schriftzug: Die Nallinger ist da. Zwar herrschte zunächst ein wenig Verwirrung, ob denn auf das richtige Zimmer gestrahlt werde, ein wenig nachjustieren musste man auch noch, doch die Botschaft war wohl in keinster Weise missverständlich.

Fotos: Karo Knote

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