Internationaler Tag des Was…?

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Der Smartmob von Viva con Agua fiel so ziemlich auf den Steinboden, denn Wasser gab es auch in München keins. Anlass der Aktion war der neunte Internationale Tag des Wassers. Der gemeinnützige Ableger des FC Sankt Pauli wollte damit auf die Trinkwasserkrise in vielen Ländern aufmerksam machen.

Exakt zum Glockenschlag sollten die Badenixen und Wassermänner zum Marienplatz strömen. Bewaffnet mit Schwimmreifen, Badeutensilien und Quietscheentchen, je skuriller, desto mehr Spaß. Spaß in der Steinplatteneinöde? Bestimmt nicht. Nur ein paar Meter weiter am Fischbrunnen sollten die Sommerfans das blaue Gold feiern können. Was für ein Aha-Effekt. Spaß nur mit Wasser. So war es zumindest geplant.

Tatsächlich legten sich kurz nach 15 Uhr drei Smartmobber auf den Marienplatz. Ein paar Passanten lächelten, zwei oder drei fragten nach, eine machte sogar ein Foto mit den Dreien. Die Veranstalter hatten den Treffpunkt auf den Richard-Strauss-Brunnen verlegt. Angeblich aus rechtlichen Gründen. Für eine neue Pressemitteilung hatte es aber leider nicht gereicht.

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Plantschspaß gab es aber weder am Marienplatz noch am eigentlichen Versammlungsort. Kaum mehr als ein Dutzend Menschen warteten in der Neuhauser Straße. Warteten und guckten. Mehr gab es auch nicht zu tun. Den Richard-Strauss-Brunnen umgibt noch immer eine Holzvertäfelung, wie zur Winterzeit üblich.

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Aufmerksamkeit wurde der Aktion dennoch zu Teil. Nämlich als am Marienplatz ein Streifenwagen vorfuhr und Polizisten die Ausläufer aufforderten zu gehen.

Insgesamt ist der Smartmob wohl an der schlechten Informationslage gescheitert. Der „kleine Infostand“ von dem im Pressetext die Rede war, schrumpfte zu Flyern. Die Veranstalter änderten den Ort, der überhaupt keinen Brunnen bot, und die Anzahl der Teilnehmer war eher mager. Schade, denn eigentlich ist ein Smartmob eine schöne Sache.

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