Der Mitbegründer des Münchner Vereins Zeitbank e.V., Martin Schmidt Bredow, vertritt teils unbequeme Thesen. Für den Finanzmarkt-Kritiker ist das Ende des Geldmarktes wie wir ihn kennen nahe. 

Stehen wir angesichts globaler Schuldenberge vor einer großen Währungsreform mit massiver Geldentwertung? Diese Frage stellen wir uns erst seit ein paar Monaten. Der Geldexperte Schmidt-Bredow hat darauf bereits seit Jahren eine Antwort: Ja.  Seine Meinung: Es kann nicht so weiter gehen. „Das System kollabiert irgendwann“, wie Schmidt-Bredow bei einem Vortrag (siehe Audio-Slide-Show) im Rahmen der Sozialbar behauptete. Und der Diplomkaufmann glaubt nicht, dass es noch lange dauert. Ein deutliches Indiz für die Schieflage des Systems ist für den Experten in einer Statistik aus dem  Jahr 2008 zu finden. Damals waren die Einnahmen und Erlöse aus Kapitalanlagen erstmals höher als die Einnahmen aus geleisteter Arbeit.

Da unser heutiges Geld zu 90 Prozent aus Verschuldung entstehe, wie Schmidt-Bredow vorrechnet, ist der heutige Markt für ihn vor allem auch ethisch nicht mehr wert erhalten zu werden. So sei es unvermeidbar, dass die Entwicklung stets so ablaufe wie in in den vergangenen Jahrzehnten bei uns: Hier seien nicht nur die Geldvermögen explodiert, sondern eben auch die Schulden. „Das ist wie bei der doppelten Buchführung“, so Schmidt-Bredow in seinem Vortrag. Schulden und Vermögen gehörten zusammen.

Bei seinem Vortrag im ÖBZ am heutigen Donnerstag wird sich der Finanzmarktkritiker aber auch den positiven Aspekten des neuen Zeitlaters widmen: Seiner Meinung nach können Alternativwährungen soziale und kulturelle Bedürfnisse besser erfüllen. Bildungs-, Jugend-, Mittelstands- und nicht zuletzt Regionalwährungen können das bisherige System bereichern. Alternativwährungen arbeiten ohne Zins und  Z(w)eitgeld bietet sich sogar als Altersvorsorge an.

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