Kansha – das (wahrscheinlich) beste vegane Sushi Münchens

Wer bei veganem Sushi an Avocado Makis denkt, kann hier noch viel lernen. Das Kansha zeigt, dass die japanische Spezialität auch in vegan richtig lecker und vielfältig sein kann. Wir würden ja fast behaupten, es ist noch variantenreicher als das fischige Pendant.

Schon beim Betreten des Restaurants haben wir uns gleich wohl gefühlt. Der Raum ist zwar sehr dunkel – das liegt wohl an den hinter Betonwänden versteckten Fenstern – aber deshalb auch gemütlich und angenehm ruhig. Was man bei der direkten Nachbarschaft an der Münchner Freiheit nicht unbedingt erwarten würde. Catharina Michalke, eine der Besitzerinnen, heißt ihre Gäste an der Tür freundlich willkommen und geleitet sie zu ihren Plätzen. Schick ist es hier schon, aber auch in unseren schwarzen Hoodies wurden wir nicht schief angeschaut.

Die Freude in der Küche überträgt sich auf den Geschmack

Beim ersten Blick auf die Karte fällt auf, dass es sich hier nicht um günstiges Sushi handelt, sondern gehobene japanische Tempelküche serviert wird. Unsere Erwartungen steigen demnach bereits beim Aperitiv – werden zuletzt sogar übertroffen und sind jeden Bissen wert.

kansha veganes sushi münchen

Das Kansha ist nicht nur komplett vegan, sondern kocht (soweit möglich) mit saisonalen und regionalen Zutaten. In der Küche, in die wir einen ausgezeichneten Blick haben, wird fleißig gebrutzelt, gerollt und serviert. Wir sehen dem komplett tätowierten Küchenleuten voller Vorfreude zu und bewundern ganz nebenbei deren Freude beim Anrichten der Speisen und den netten Umgang miteinander. Und schon stehen zwei große Miso-Suppen vor uns und machen Lust auf mehr. Die Suppe schmeckt lecker selbstgemacht mit einigen Gewürzen, die uns für Suppen unbekannt sind. Nach einer kleinen angenehmen Pause finden wir uns vor zwei riesigen Holzplatten wieder. Auch die Stäbchen sowie die Strohhalme in unseren Getränken sind aus Holz, alles ganz nachhaltig.

Veganes Sushi und besonderer Wein

Aber nun zum Essen: Es war wirklich himmlisch. Bisher dachte ich, dass Sushi eben nicht so sehr satt macht. Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich liebe Sushi, aber als Veganerin habe ich mich immer auf Avocado, Gurke und evtl. noch Pilze beschränkt. Lecker, aber nicht sehr ausgefallen. Nun stehen zwei große Platten voller toller veganer Gerichte vor mir und meiner Begleitung. Neben Sushi Cake, Paprika Tempura Uramaki, Prinzessbohnen Maki und Gemüse Futomaki finden sich noch ein Algensalat, frittierter Mandel Tofu auf kleinen Spießchen und weitere Kleinigkeiten in allerlei Schüsselchen vor uns. Begleitet wird das Ganze vom Wein des Tages. Ein naturtrüber Weißwein, von dem wir jeden Schluck bis auf den letzten Tropfen genießen.

Obwohl die Hälfte der Platte genüsslich verspeist haben, sind wir gesättigt und sehr zufrieden. Aber weil es so gut schmeckt und die Atmosphäre zum langsamen Verweilen einlädt, lassen wir uns Zeit und allmählich leeren sich alle Schüsseln bis auf den letzten Rest.

Tolles Essen und tolles Ambiente

Nicht nur der Wein war gut, sondern auch jede einzelne Sushi Rolle und alle Schüsselinhalte waren mit Liebe zusammengestellt. Eine kulinarische Erfahrung. Hier haben wir gelernt: Veganes Sushi ist nicht nur lecker, sondern auch sehr vielfältig. Hier findet jede Gemüsesorte ihre Berechtigung und wird durch Algen und Saucen so kombiniert, dass es garantiert nicht langweilig wird. Und wer einfach gar kein Sushi mag, kann sich hier auch japanische Currys schmecken lassen, die es bisher noch nicht auf die online Karte geschafft haben.


Zu unserem Besuch wurden wir eingeladen. Die Einladung beeinträchtigt jedoch in keinster Weise die freie Meinungsäußerung der Autorin.

Fotos: Janna Lihl

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