„Stadtpolitik, Bürgerwillen und die Macht der Medien“ – Klühspies Buch provoziert

Der Münchner Architekt und Stadtplaner Karl Klühspies hat sich bereits in den 1960er Jahren engagiert gegen den Umbau Münchens zu einer „autogerechten Stadt“ nach amerikanischem Vorbild gewandt und wurde in den folgenden Jahren für viele Bürgerinitiativen und Protestaktionen nicht nur zu einer Leitfigur sondern durch seine wissenschaftlichen Recherchen und Publikationen zu Fragen der Stadtplanung auch zu einer grundlegenden Basis für die Argumentation dieser Bewegungen. Karl Klühspies wurde für sein stadtplanerisches Engagement 1977 mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet und erhielt 1988 die Medaille „München leuchtet“ in Gold.

muenchen-nicht-wie-geplant-cover_mU.a. konnte Mitte der 1960er Jahre der geplante Ausbau des Altstadtrings zu einer Art Stadtautobahn weitgehend verhindert werden, ebenso der Durchstich der „Isarparallele“ nach Süden, die die Zerstörung der westlichen Isarpromenade bedeutet hätte. Aus den Diskussionen um die Tunnelbau unter dem Prinz-Carl-Palais, der nicht mehr verhindert werden konnte, bildete sich schließlich mit Unterstützung des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel das „Münchner Diskussionsforum für Stadtentwicklungsfragen“, das Münchner Forum. Karl Klühspies gehörte zu den Gründungsmitgliedern und ist seitdem einer seiner wichtigsten Protagonisten.

 

In dem Buch „München – nicht wie geplant“ sammelt Karl Klühspies die wichtigsten Beispiele der bürgerschaftlichen Aktionen und Bewegungen über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren mit zahlreichen Dokumenten, Bildern, Presseartikeln und weiteren Erläuterungen bis in die jüngste Vergangenheit aus. Er zeigt damit eindrucksvoll, dass die Stadt München sich eben nicht wie geplant entwickelt hat, sondern dass durch das weltweit beachtete bürgerschaftliche Engagement und den teils heftigen Widerstand vieles verhindert werden konnte, was heute ganz wesentlich zum positiven Charakter der Stadt München beiträgt.

Am 14. Dezember stellt Karl Klühspies zusammen mit Christian Ude und Prof. Fritz Wickenhäuser sein neues Buch in der Seidlvilla vor.

Fotocredit: Münchner Forum

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