Kunst und Trauma: Mein Fukushima

Der Supergau im Kernkraftwerk Fukushima war eine weitreichende Katastrophe, die nicht nur das Leben in Japan betraf, sondern weltweit Aufmerksamkeit erlangte und in vielen Ländern einen ideologischen Umschlagspunkt markierte: Weg von der Atomkraft.

Helga van der Poel: Return

Helga van der Poel: Return

Die Verarbeitung der Erlebnisse, ob real oder medial erlebt, ist das Thema der Ausstellung ‚Mein Fukushima‘, die bis Mitte Mai in der Münchner Färberei zu sehen ist. In den ausgestellten Werken wird die Nuklearkatastrophe zum Thema von 68 Künstlerinnen und Künstlern aus 26 Ländern, verwirklicht in Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Graphik und Poesie.

Ausgangspunkt der internationalen Ausstellung ist die Poesie Gogyoshi aus dem Buch ‚Mein Fukushima‘, die durch die traditionelle japanische Haiku-Dichtung inspiriert ist. Die Künstler haben zu jedem Gedicht im Rahmen des internationalen Kunstprojekts „Gogyoshi Art Project“ jeweils ein Kunstwerk geschaffen.

Damit wird die 2011 in Japan eingetretene Nuklearkatastrophe aus unterschiedlichen Perspektiven reflektiert.

Die Ausstellung „Mein Fukushima“ bietet dem Münchner Publikum die Möglichkeit, dieses Thema und die Eindrücke aus dem alltäglichen Leben und der Natur um Fukushima nach der Freisetzung radioaktiver Stoffe zu diskutieren. Zugleich ist die globale Betrachtung eine Reise in das Herz des Landes, in die Seele der Menschen von Fukushima, in die verlassenen Sehenswürdigkeiten und aufgegebenen Orte in der Nähe des Meilers. Den Betrachtern wird gezeigt, wie es ist, sich nach seiner Heimat zu sehnen, die verstrahlt und zum Teil für immer verloren ist.

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Hayssam Masri: Fukushima in the memory, self portrait

 

Parallel dazu zeigen Schüler der Helen-Keller-Realschule in München und des Liceo Baldessano Roccati in Carmagnola (Italien) Arbeiten zum selben Thema. Kuratorin der gesamten Ausstellung ist Dr. Lusine Breitscheidel, ArtNations e.V.

Mein Fukushima – Eine internationale Kunstausstellung
in der Färberei,
Claude-Lorrain-Straße 25 (RG),

Telefon: 089/62 26 92 74

Vernissage: 30. April 2014 19 Uhr (Eintritt frei)
Dauer der Ausstellung: 30. April – 11. Mai 2014
Öffnungszeiten: 14 – 19 Uhr,
1. Mai und 5. Mai geschlossen

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