Lastenräder warten auf Ladung

KASIMIR totale - Anna Gold

In einem Lastenrad kann man Einkäufe, Getränkekästen und Umzugskartons schnell, einfach und flexibel durch die Stadt fahren. Und auch Kinder freuen sich so durch die Stadt kutschiert zu werden. Ein niederschwelliges Schnupperangebot hat vor einem Jahr der Kölner Verein wielebenwir mit „KASIMIR – Dein Lastenrad“ (www.kasimir-lastenrad.de) geschaffen. KASIMIR kann als sogenanntes freies Gemeingut kostenlos von jeder und jedem ausgeliehen werden.

Die Bilanz der Kölner nach einem Jahr ist sehr erfreulich, denn das Lastenrad KASIMIR ist stets auf Tage im Voraus ausgebucht. Und das Projekt hat Impulse gegeben: Es ist zum Vorbild für ähnliche Projekte geworden. Mit „Daniel – Dein Lastenrad für München“ (www.lastenrad-muenchen.de) hat KASIMIR einen Bruder in Bayern bekommen.

Der Kölner Verein wielebenwir mit dem Projekt „KASIMIR – Dein Lastenrad“ und der ADFC München mit dem Projekt „Daniel – Dein Lastenrad für München“ rufen weitere Städte auf, diese Idee aufzugreifen und das Konzept eines freien Lastenrads vor Ort umzusetzen.

Und so funktioniert „Dein-Lastenrad“:
Zentraler Bestandteil des Konzepts ist ein eigens entwickeltes Buchungssystem, über dass sich das Lastenrad online reservieren lässt. Die Ausleihe führen dann immer wieder wechselnde Stationen durch, meist Cafés, kleine Läden und Stadtteilbüros. Erst so lässt sich die Ausleihe ehrenamtlich umsetzen.

Ausleihwilligen gewährt das Buchungssystem immer aktuell Einblick, wo sich die Ausleihstation in der gewünschten Woche befindet und ob der eigene Wunschtermin noch frei ist. Nach der notwendigen Registrierung mit seinem Namen bucht der Interessierte das Lastenrad ganz einfach online. Via E-Mail erhält der Ausleihende einen Buchungscode und die Nutzungsbedingungen. Mit Buchungscode und Personalausweis geht er dann einfach zur Ausleihstation, erledigt dort kurz die Formalitäten und erhält den Schlüssel und auch eine kleine Einweisung. Schon kann‘s losgehen. Der Verleih ist kostenfrei; die örtlichen Initiatoren freuen sich allerdings über eine Spende, um die laufenden Kosten für Wartung und Versicherung des Lastenrades decken zu können. Der Rest ist ehrenamtliche Arbeit und Vertrauen in die Ausleihenden und in die Stationen. Die Initiatoren wurden bisher nicht enttäuscht, denn die meisten Menschen, die die Lastenräder ausleihen, behandeln es pfleglich, denken ans Abschließen, achten auf den Schlüssel und bringen es heil zurück.

In München hat dieses Projekt der Allgemeine Deutsche Fahhrad-Club (ADFC) zum Rollen gebracht. Dank zahlreicher Geldspenden und dem Sponsoring der Firme Radlbauer steht „daniel“ ab 2. Juni nun allen Münchnerinnen und Münchnernn zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung.

Für alle, die ein solches Projekt selbst auf die Beine stellen wollen haben die Initiatoren ein Wiki eingerichtet, das über Konzept und Erfahrungen informiert. Zusätzlich dient es als Austauschplattform für die einzelnen Projekte untereinander. Hier geht es zum Wiki: www.dein-lastenrad.de

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