Malpinsel gegen Abrissbirnen

Der Josephsplatz in der Maxvorstadt ist ein eher gemütliches Fleckchen Erde mitten im Münchner Großstadtdschungel. Doch wer derzeit über das Kopfsteinpflaster des Platzes schlendert, dürfte eine gewissen kämpferischen Dunst bemerken. Transparente an Bauzäunen, Zelte am Boden und in Bäumen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Der Josephsplatz soll wegen des Baus einer Tiefgarage umgestaltet werden und muss deswegen um seine jetzige Form fürchten. Dagegen wehren sich Anwohner und Sympathisanten.

Doch statt harter Rhetorik wählten die Freunde des Josephsplatzes am Samstag Plakatfarben, um ihrem Unmut über die geplante Umgestaltung Luft zu machen. In der Malaktion Occupaint verarbeiteten die Beteiligten die Probleme, die mit der Umgestaltung zusammenhängen, und thematisierten sie damit. „Umdenken statt Umfällen“, „So Not Munich“, „Fahrräder sind … perfekt“, so bunt wie die Gestaltung fallen auch die Losungen der Malaktion aus, die „Echte Demokratie Jetzt! München“ veranstaltete.

Das letzte „Finish“ für das ausladende Bild lieferte der Josephsplatz selbst. Während der Malaktion rieselten Flugsamen der umliegenden Bäume auf das Bild. Poetischer dürfte eine Symbiose von Zweck und Aktion kaum ausfallen.

Foto: Freunde des Josephplatzes

 

1 Kommentar zu “Malpinsel gegen Abrissbirnen”

  1. Richard sagt:

    leider wurde das Plakat zwischenzeitlich wieder „entsorgt“.. zuviel Poesie? Zu Bunt für die Betonköpfe?

    (Stand 1.5.2013 17:00)

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