4 Tipps, wie du Mikroplastik im Alltag vermeiden kannst

Dass Mikroplastik, das wir tagtäglich produzieren und in die Umwelt ausschwemmen, ein großes Problem ist, ist mittlerweile den meisten bekannt. Woher die Kleinstpartikel kommen, wissen trotzdem die wenigsten.

Mikroplastik kann so entstehen:

Mikroplastik kann entweder durch den Zerfall größerer Stücke Plastikmülls, wie zum Beispiel Einkaufstüten, oder durch Kleinstpartikel, die beispielsweise Kosmetika hinzugefügt werden, entstehen. Wer sich jetzt denkt, dass Mikroplastik nur in Produkten vorkommt, in denen man es sieht, der irrt sich. Ein kurzer Gang durch den Drogeriemarkt belehrt einen eines Besseren.

Mikroplastik ist ein beliebtes Mittel, Produkte günstig zu strecken und die Kontistenz und Optik zu verändern. So lassen sich Zum Beispiel Duschgels besonders leicht zu einer cremigen Konsistenz umformulieren. Die einzelnen Partikel sind in diesem Fall nicht sichtbar. So gelangen sie ohne Hindernisse in unser Abwasser. Laut dem Bundesumweltamt wurden 2015 allein in Deutschland ca. 500 Tonnen Mikroplastik in Kosmetik verarbeitet. Manche Produkte bestehen sogar bis zu 10 Prozent aus Plastikpartikeln.

Da kommt es einem plötzlich doch nicht mehr so unbedeutend vor.

Ein großer Teil des Mikroplastik in den Meeren und Seen kommt vom Abrieb unserer Autoreifen, der ganze andere Plastikmüll spielt allerdings auch eine große Rolle. Über das Wasser sind die Mikroplastikpartikel mittlerweile in den Körpern vieler Lebewesen anzufinden, sodass sie auch wieder in unserer Nahrung angekommen sind. Dass das alles nicht gesund ist, muss man nicht mehr erwähnen.

4 Tipps, wie du Mikroplastik im Alltag vermeiden kannst

  • – Die logischste Lösung, um Mikroplastikproduktion zu vermeiden, besteht darin, Plastik generell zu vermeiden. Das geht schon mit ganz einfachen Mitteln, ohne seinen Haushalt umstellen zu müssen oder sich in finanzielle Unkosten zu stürzen. Wer mit eigenen Beuteln zum Einkaufen geht, spart sich die Plastiktüte. Und auch Gemüse und Obst müssen nicht extra in Plastik verpackt gekauft werden. Wer ganz motiviert ist, kann sich sogar extra Säckchen dafür zulegen (man kann aber auch alles lose mitnehmen). Auch Plastikflaschen und Kaffeebecher aus Pappe kann man einfach umgehen, die meisten Bäckereien und Cafés verkaufen ihre Getränke sogar günstiger, wenn ihr euren eigenen Becher mitbringt (Stichwort Recup und Refill)
  • – Schaut beim Kosmetikkauf auf die Inhaltsliste eurer Einkäufe: Ist Plastik enthalten? Eine einfache Faustregel, die man befolgen kann ist diese: Die Silbe -poly- deutet meist auf Plastik hin. Zertifizierte Naturkosmetik enthält nie Mikroplastik. Wenn ihr es genauer wissen wollt, helfen euch Apps wie codecheck, toxfox oder thinkdirty, mit denen ihr den Barcode eurer Produkte scannen könnt, um mehr über die Inhaltsstoffe zu verstehen.
  • – Beim Putzmittel gestaltet es sich schwieriger als bei Kosmetik: Hier sind die Hersteller nicht dazu verpflichtet, ihre Inhaltsstoffe anzugeben. Viele Firmen, die ökologische Putzmittel herstellen, weisen auf ihrer Verpackung aber extra darauf hin, dass kein Mikroplastik enthalten ist. Sollte euch das nicht zufriedenstellen, ist es eine gute Idee, auf Hausmittel zurückzugreifen. Tipps gibt es in unserem Artikel „Putzmittel selber machen“.
  • Kleidung aus Kunstfasern sollte ebenfalls vermieden werden. Jedes Mal, wenn wir diese Kleider in der Waschmaschine waschen, lösen sich Fasern daraus und gelangen ins Wasser. Auch diese Fasern sind Kleinstpartikel und können nur schlecht aus dem Wasser gefiltert werden.

All diese Punkte lassen sich im Alltag ohne große Probleme umsetzen und machen auch finanziell keinen auffälligen Unterschied aus.


Beitragsbild: © unsplash/Christin Hume

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