Montags-Mikro gegen Atomkraft

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Nach der spontanen Demo am vergangenen Montag, ruft Green City für morgen, 13. September um 19 Uhr, zur nächsten Anti-Atom-Kundgebung am Stachus auf.  Nach dem Speakers-Corner-Prinzip sind Bürger aufgerufen, ihre Meinung über die längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke kundzutun. Am „Open-Mic“ haben sich diesmal unter anderem bereits Ludwig Wörner, Landtagsabgeordneter und Energieexperte der SPD Bayern, sowie Dieter Janecek, Landesvorsitzender der Grünen, angemeldet.Das Bündnis aus Atomkraftgegnern hat sich nach dem umstrittenen Atomkompromiss zwischen Bundesregierung und Atomkonzernen zusammen gefunden, um seinen Unmut kundzutun. „Kommt vorbei und zeigt der Regierung, dass ihr mit der Entscheidung nicht einverstanden seid!“, heißt es in dem über Facebook und Blogs verbreiteten Aufruf des Green City-Geschäftsführers Martin Glöckner.

Konkret wendet sich das Aktionsbündnis aus Parteien und Umweltverbänden gegen die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und für den Ausbau regenerativer Energien. Dabei werden Möglichkeiten diskutiert, wie Bürger jenseits der großen Politik eine Energiewende einleiten können. Andrea Förg von Green City Energy schlägt einen kollektiven Stromanbieterwechsel vor. „Wenn es genug machen, tut´s auch den großen vieren weh: STROMWECHSEL! JETZT!“, schreibt Förg bei Facebook.

Bayerns Grünen-Vorsitzender Janecek fürchtet vor allem um die Zukunft der deutschen Solarbranche. „Das Trommeln für längere Laufzeiten der Atomkraftwerke schadet den Erneuerbaren Energien“, heißt es in einem Beitrag auf der Internetseite der Grünen.  Mehr Atomstrom behindere den Ausbau auch der Solarenergie. Janecek warnt: „Dank dieser Politik werden künftig vor allem chinesische Firmen das Geschäft mit der Solarenergie in Deutschland machen“, mahnt der Grünen-Politiker. Janecek fürchtet um Arbeitsplätze und Wirtschaftschancen der bayerischen Boom-Technologie. „Eine vielversprechende Zukunftsbranche steht so mit dem Rücken zur Wand. Die von Seehofer so gerne beschworenen Interessen Bayerns spielen im Kalkül der CSU wohl nur eine untergeordnete Rolle.“

SPD-Mann Wörner sieht bei den Atomkonzernen „die Sektkorken knallen“. Der Energieexperte warnt, dass die Sicherheit der Bevölkerung  „völlig auf der Strecke“ bleibe.  Mit dem Beschluss mache sich die bayerische Staatsregierung „zum Steigbügelhalter der Atomkonzerne“.

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