Münchens erstes Klimacamp: 5 interessante Veranstaltungen, die sich lohnen

Windraeder

Der Klimawandel ist seit Jahren fester Bestandteil von Nachrichten- und Diskussionssendung. Und dennoch: PolitikerInnen halten die Füße still, kuschen vor der mächtigen Industrie und Lobby während UmweltaktivistInnen versuchen die Bevölkerung zu mobilisieren.

Das Klimacamp München möchte dieses Jahr zum ersten Mal einen Raum schaffen, um neue Strategien gegen die umweltbedenklichen Entwicklungen unserer Zeit zu entwickeln. Gleichzeitg sollen in Vorträgen und Workshops Ansatzpunkte gefunden werden, wie wir alle handeln können. Vom 5. bis 9. September finden in sechs Zelten Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder in Vaterstetten bei München statt.

Wir haben unsere Top 5 Veranstaltungen für dich zusammengefasst.


 

1. Fliegen auf Kosten anderer – Die Erzählung vom günen Fliegen

Flugzeug

Photo by Gary Lopater on Unsplash

Das Flugzeug ist das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel überhaupt. Bis 2050 soll es 22 Prozent der globalen Emission ausmachen, prognostizieren Experten. Kein Wunder, Australien, Neuseeland und Asien liegen als Reiseziel hoch im Kurs, ungeachtet der Bilanz für die Umwelt. Besonders Nichtflieger bekommen die Auswirkungen der Klimakrise und die negativen Folgen von Flughafenerweiterungen augfrund wachsenden Nachfrage zu spüren.

Nach einer kurzen Einführung in die Problematik, werden in diesem Workshop die Positionen und Forderungen des internationalen Netzwerks Stay Grounded diskutiert, das sich für ein umweltverträgliches Verkehrssystem und eine schnelle Verringerung des Flugverkehrs einsetzt.

Workshop: Donnerstag 6. September | 10-12 Uhr | Zelt 4 | Mehr Infos hier!


2. Landwirtschaft und Klimagerechtigkeit

Kuh

Photo by Derek Story on Unsplash

Die Landwirtschaft hat global wie lokal einen großen negativen Einfluss auf den Klimwandel. Umgekehrt verändert der Klimawandel zunehmend die Bedingungen für die Agrarkultur und erfordert Anpassungen. Gleichzeitig muss die Nahrungsmittelproduktion in den nächsten Jahrzehnten wachsen, um eine zunehmende Weltbevölkerung zu versorgen.

Die Klimarelevanz der Landwirtschaft ist im öffentlichen Bewusstsein inzwischen ein Stück weit angekommen. Weniger gut angekommen ist die Einsicht, dass die durch Landwirtschaft verursachten Klimaschäden zu einem großen Teil auf die Tierproduktion zurückgehen.

Der Vortrag wird den Zusammenhang zwischen Tierproduktion und Klimawandel beleuchten und im Anschluss damit beginnen, die Tierproduktion gesellschaftspolitisch einzuordnen.

Vortrag: Donnerstag 6. September | 15:30-17 Uhr | Zelt 2 | Mehr Infos hier


 

3. Autoland bald abgebrannt?

Auto

Photo by Campbell Boulanger on Unsplash

Der Dieselskandal hat gezeigt wie skrupelos die Autoindustrie zum Erreichen ihrer Ziele agieren kann. Um die eigenen Profite zu schonen, wird die Umwelt massiv belastet, Tieren Leid zugeführt und die Folgen extremer Luftverschmutzung für die Menschen in Kauf genommen.

In diesem Workshop wird der deutsche Autosektor als zentraler Produzent für Umweltungerechtigkeit analysiert und aktivistische Srategien gegen das Auto diskutiert.

Workshop: 6. September | 14-15:30 Uhr und 15:30-17 Uhr | Zirkuszelt


 

4. Klimaschutz im Kapitalismus – ein (un)mögliches Unterfangen?

Auch wenn es momentan noch nicht greifbar ist – die Folgen der Klimaerwärmung  sind für Menschen, Tier und Umwelt katastrophal. Extreme Wetterereignisse, wie Überschwemmungen und Hitzewellen nehmen zu, Wasser wird immer knapper und Pflanzenarten sterben aus. 2015 haben sich fast alle Regierungen der Welt in Paris darauf geeinigt, dass sich das Klima bis 2050 nicht mehr als 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhitzen darf. Viel dafür getan wurde bisher allerdings nicht. Ganz im Gegenteil – Auto- und Flugverkehr nehmen weiterhin zu und die Massentierhaltung wird ausgdehnt.

In diesem Vortrag wird diskutiert, ob wirksame Klimaschutzpläne im Widerspruch zu unserer konsumorientierten Gesellschaft stehen und inwiefern die Überwindung des Kapitalismus eine Voraussetzung zum Erhalt des Lebens auf der Erde ist.

Vortrag: 7. September | 10-12 Uhr | Zelt 1


 

5. Elektro-PKW als Teil der aktuellen Krise der Mobilität

Elektroautos gelten als das Fahrzeug der Zukunft. Umweltschonend sollen sie sein, also macht die Autoindustrie damit einen großen Schritt nach vorne. Oder? Winfried Wolf, Verkehrsexperte und Autor des isw-Reports, ist andere Meinung: Für ihn sind Straßen- und Luftverkehr zunehmend die entscheidenden Treiber der Klimaerwärmung. Das Elektro-Auto in seiner jetzigen Form trägt NICHT zu einer Verbesserung des Klimas bei. Die angestrebten Klimaziele in der Autoindustrie sind auch durch ein Wachstum an Elektro-Pkws nicht zu erreichen. Wolf fordert eine grundsätzliche Verkehrswende mit dem Ziel, die bestehende Verkehrsstruktur neu zu ordnen.

In 12 Aspekten erklärt Winfried Wold, wie ein echtes Umdenken im Bezug auf Transportmittel gelingen kann. Seine Ausführungen werden in diesem Vortrag als Zusammenschnitt eines Radiobeitrags dargelegt. Im Anschluss wird  das Thema in einer Diskussionsrunde erörtert.

Diskussion 6. September | 10-12 Uhr | Zelt 1


Eine Übersicht von allen Vorträgen und Workshops auf dem diesjährigen Klimacamp findest du hier.


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