Das „Über den Tellerrand“ Café hat den Gastro-Gründerpreis 2019 gewonnen

Am Freitag, den 15. März, fand das finale Voting zum Deutschen Gastro-Gründerpreis 2019 statt. Gewonnen hat das Münchner „Über den Tellerrand Café“, ein soziales Projekt in Haidhausen, das Geflüchteten eine Chance auf eine Karriere in der Gastronomie und Menschen einen Raum für Begegnungen bieten will.

Austausch und Begegnung beim Mittagessen

© Über den Tellerrand

Wie aus einer Idee ein Café-Konzept wurde

Seit 2015 gibt es den Über den Tellerrand kochen München e.V.. Der Verein organisiert kulturübergreifende Kochveranstaltungen und so Einheimischen und Geflüchteten die Möglichkeit bietet, in Kontakt zu treten. Dieses tolle Konzept weitergedacht haben Jasmin Seipp und Julia Haarig, die der Idee gerne eine permanente Platform bieten wollten.

Im Sommer 2018 eröffneten sie das Café im Bildungszentrum Einstein 28 der Volkshochschule München. Direkt am Max-Weber-Platz wurde ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austausches geschaffen.

Neben Kaffee und Feierabendbier gibt es auch jeden Tag zwei Mittagstische, einmal vegetarisch und einmal mit Fleisch. Der Preis dafür ist frei wählbar, je nachdem, ob man sich nicht viel leisten kann (7 Euro), die Kosten des Cafés decken (8,50 Euro) oder das soziale Projekt fördern möchte (10 Euro).

Angestellte aus 14 Nationen

Von Spagetti bis Sambusak – hier kann man sicherlich einige Speisen entdecken, die dem ein oder anderen neu sind, denn die MitarbeiterInnen bringen für das Menü auch Inspiration aus ihrer Heimat mit. Gleichzeitig haben sie mit typischen bayerischen Gerichten auch die Möglichkeit in die kulinarische Welt ihrer neuen Heimat einzutauchen.

Dieses Café hat so einiges zu bieten…

14 Männer und Frauen, mit und ohne Fluchthintergrund, arbeiten im Team des Cafés und wirken an der Gestaltung und dem Angebot mit. Dabei geht es vor allem darum Geflüchteten einen festen Arbeitsplatz zu bieten und ihnen eine Karrierechance in der Gastronomie zu geben.

Der Verein bietet außerdem im Café verschiedene Veranstaltungen an. Zum Beispiel das Sprachcafé, das zweimal die Woche ab 18 Uhr stattfindet. Oder die offenen Kochtreffs, bei denen man mal unverbindlich zum Austauschen und Kochen vorbeischauen kann.

Seit neuestem bietet das Café auch Catering an, wer also die interessanten Begegnungen und preisgekrönte Küche zu sich nach Hause oder zu seiner Veranstaltung bringen und dabei auch noch ein soziales Projekt unterstützen möchte, ist hier genau richtig.

Ein soziales Projekt mit gastronomischer Überzeugungskraft

Über den sozialen und kulinarischen Tellerrand blicken

Dieses Konzept überzeugte die Jury des Gastro-Gründerpreises. Der mit professionellem Coaching und 10.000 Euro dotierte Preis, kürt jedes Jahr die besten und innovativsten Gründungskonzepte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dass dieser Preis am Freitag an das „Über den Tellerrand Café“ ging, ist nicht nur wegen der sozialen Komponente erfreulich, es zeigt auch, dass das Café gastronomisch so einiges drauf hat.

Mit dem Gewinn können nun Projekte wie das Catering unterstützt werden, vor allem jedoch soll er als Garant für ein erfolgreiches erstes Jahr des Cafés genutzt werden und die Arbeitsplätze sichern.

Dass die Jury ein soziales Projekt als Sieger gekürt hat, ist natürlich besonders erfreulich und setzt ein schönes Zeichen für Integration und interkulturellen Austausch, also an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch!


Das Über den Tellerrand Café findest du in der Einsteinstraße 28,
Montag bis Samstag von 8:30 – 22:00 Uhr. Mehr Infos gibt es hier.

Bilder: © Andreas Gebert, Über den Tellerrand

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