München hilft bei Überschwemmungen im peruanischen Regenwald

München engagiert sich auch international im Klimaschutz. Zum Beispiel in einer Partnerschaft mit indigenen Völkern des Regenwalds. In Peru wurde in den vergangenen Tagen das Gebiet der Asháninka überschwemmt. Die bayerische Landeshauptstadt leistet Soforthilfe und ruft die Münchner Bevölkerung zu Solidarität auf. Auch bewusstes Einkaufen hilft dem indigenen Volk und dem Regenwald.

Wenn wir Naturkatastrophe lesen, verbinden wir damit drastische Bilder. Die Natur zeigt ihre Kraft in Fluten, Dürren und Bränden. Menschen leiden. Die Medien zeigen uns diese Bilder der Zerstörung. Was aber, wenn keine Reporter vor Ort sind? Im 21.Jahrhundert gibt es dafür die Lösung Internet. Das weltweite Netz reicht inzwischen bis in den Urwald Perus hinein. Von dort kamen in den vergangenen Tagen Twitter-Nachrichten, die von Regen und Überschwemmung berichteten. Eine E-Mail aus der Provinz Satipo im zentralen Regenwald Perus wurde direkt nach München geschickt. Die Verfasserin ist Stadträtin von Satipo, Jhenny Munoz Hilares. Sie wandte sich an die bayerische Landeshauptstadt, weil München seit 14 Jahren eine Partnerschaft mit den Bewohnern der Regenwald-Region hat, den indigenen Asháninka.

Stadträtin Hilares berichtete in der Mail vom schweren Regen, der die Flüsse Ene und Tambo um etwa zehn Meter anschwellen ließ. Als diese über die Ufer traten beschädigten sie mehr als 20 Dörfer der Asháninka. Einige Menschen wurden verletzt. „Die Wucht der Wassermassen hat Holzhäuser und Schulen weggeschwemmt.“ Außerdem sei die Ernte beinahe komplett zerstört. Mehr als 5000 Menschen seien obdachlos geworden.

Die Partnerstadt München reagierte mit einer Sofortspende über 5000 Euro. Inzwischen werde vom dortigen Katastrophenschutz auch humanitäre Hilfe geleistet. Der Münchner  Referent für Gesundheit und Umwelt, JoachimLorenz wandte sich an die Münchner Bevölkerung: „Besonders wichtig ist aber die langfristige Hilfe. Die Flüsse haben alles Hab und Gut mitgerissen. Jetzt ist unsere Solidarität gefragt, um die Asháninka beim Wiederaufbau der Dorfgemeinschaften zu unterstützen.“

München unterstützt die Asháninka, weil sich diese um den Schutz des Regenwald und somit auch um den Klimaschutz bemühen. Der Verein Nord Süd Forum München e.V. hat diese Zusammenarbeit vor einigen Jahren angestoßen. Seit 1997 währt die Projektpartnerschaft inzwischen. Sie ist im Europäischen Klimabündnis verwurzelt. Darin haben sich 1.500 Kommunen verpflichtet, Treibhausgase zu reduzieren und den Regenwald zu schützen.

Jetzt hat der Verein ein Spendenkonto eingerichtet, um den Wiederaufbau zu fördern. „Insgesamt wird eine Summe von 10.000 bis 15.000 Euro nötig sein, damit die Asháninka auf lange Sicht ihre Dörfer wieder aufbauen können“, schätzt Umwelt-Referent Lorenz, der dem Europäischen Klimabündnis vorsitzt.

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, den peruanischen Asháninka finanziell zu helfen.Schokolade und Kaffee, kennen wir als Regenwald-Produkte. Meistens bekommen die Ureinwohner von den Gewinnen der Industrie aber nichts ab. Anders ist das, wenn das Sigel „Fair Trade“ auf den Produkten pappt. Wer speziell die Produkte „München-Schokolade“ und „München-Kaffee“ kauft, dessen Geld fließt zu einem Teil zu den Asháninka zurück. Zudem gehen fünf Cent pro verkauftem Stück in Projekte zum Schutz des Regenwaldes. Das Nord Süd Forum München e.V. hat die Produkte entwickelt.

Kaufen kann man die faire Schokolade und den fairen Kaffee im Fairkauf Handelskontor eG (Brecherspitzstraße 8), im Weltladen (Weißenburger Straße 8) und im EineWeltHaus München (SchwanthalerStraße 80).

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