Ohne Beteiligung der Bürger wird die Energiewende nicht gelingen

Ohne Beteiligung der Bürger kann die Energiewende nicht gelingen. Doch das Wort „Beteiligung“ ist schillernd: Ministerpräsident Seehofer plant einen Gesetzentwurf zur Bürgerbefragung im Freistaat, doch die Ergebnisse sollen unverbindlich bleiben.

Foto: Umweltakademie

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Heute, 24. Juli 2014 um 19 Uhr stellen Werner Hillebrand-Hansen, Vorstand Bürgerenergie-Genossenschaft Freisinger Land e.G. und Hansjörg Henle, Oberbürgermeister der Stadt Leutkirch im Großen Sitzungssaal, Marienplatz 8 an zwei best-practice-Beispielen vor, wie „Beteiligung“ auch aussehen kann.

Dass Strom aus der Steckdose kommt, ist banal. Dass er vom Nachbarn kommen kann, ist noch nicht allgemein bekannt. Rund 1,4 Millionen Stromerzeuger gibt es mittlerweile in Deutschland. Denn die Energiewende in Deutschland ist längst dezentral. Nur 6 Prozent aller Erneuerbare-Energien-Anlagen sind im Eigentum der großen vier Energieversorger, über 54 Prozent gehören Privatpersonen, weitere 11 Prozent Landwirten. Heute ist die Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land e.G. eingeladen. Deren „grünen“ Strom können Sie beziehen, demnächst auch aus örtlichen Photovoltaik-Anlagen. Sie können sich aber auch als Genossenschafts-Mitglied aktiv und mit 250€ finanziell beteiligen. Denn: Eine breite Mitwirkung möglichst aller gesellschaftlicher Gruppen ist erwünscht.

Im Fall der Nachhaltigen Stadt Leutkirchen im Allgäu war und ist die Mitsprache aller Bürger Voraussetzung: Seit Oktober 2011 wird in einem mehrstufigen Prozess ein Leitbild für die künftige Entwicklung der Stadt in den Schwerpunkten „Landschaft“, „Gebäude“, „Städtebau“, „Mobilität“ und „Bürger“ erarbeitet. Die Methoden: Arbeitspapiere, workshops, online-Umfragen, Bürgerversammlungen usw. Herausgekommen ist u.a. ein ausführliches „Leitbild Energie in der Nachhaltigen Stadt Leutkirch“, das nach einjähriger Bürgerdiskussion im Oktober 2012 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Neben einigen Kernsätzen wird eine Vielzahl sehr konkreter Ziele bis 2015 aufgestellt; zu jedem Einzelziel sind Umsetzungsbausteine definiert, die nun konsequent abgearbeitet werden. Oberstes Prinzip: Konsens als Basis für die Akzeptanz der Projekte.

Die heutige Diskussion ist eine Veranstaltung der Umweltakademie.

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