Pflück dir Glück: Erdbeerfelder in und um München

733346_original_R_K_B_by_Tim Reckmann_pixelio.de

Endlich ist Juni! Endlich ist das Wetter (einigermaßen) gut und endlich hat der Erdbeermonat begonnen. Und mit ihm kommen all die kulinarischen Köstlichkeiten, die sich aus den süßen, roten Früchten zaubern lassen. Damit die Erdbeer-Biskuitrolle und die Sommer-Bowle aber so richtig gut schmecken, holt man die Beeren am Besten frisch vom Feld.

Der Erdbeerhimmel auf Münchner Erden

Schon als Kind liebte ich es mit meiner Mutter zusammen zum „Erdbeerbrocken“ (wie es bei uns daheim auf Bayerisch noch hieß) aufs Feld zu gehen. Sonnenhut auf dem Kopf, piksendes Stroh unter den Knien und mehr Beeren im Mund als in der Schüssel – das war pures Erdbeerglück. Noch mehr Glück gab es danach aufs Brot, wenn meine Mutter die Beeren zu Marmelade verarbeitet und den Vorrat bis zur nächsten Saison sicher gestellt hatte.

Da wir damals noch am Stadtrand wohnten, war das nächste Feld nicht weit weg. In meinem jetzigen Viertel Neuhausen ist das nicht mehr ganz so einfach, aber deswegen lasse ich mich vom Pflücken trotzdem nicht abhalten. Meine Erdbeermarmelade koche ich inzwischen nämlich selbst ein und für die mache ich auch gerne mal einen längeren Ausflug. So eine Pflück-Session kann man ja auch ganz ausgezeichnet mit einer kleinen Radltour verbinden und die Gelegenheit dazu nutzen das Münchner Umland zu erkunden.

Beeren pflücken in und um München

Bei welchen Bauern ihr nicht nur Erdbeeren, sondern auch Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren in und um München pflücken könnt, zeigt unsere Übersicht. Am besten schaut ihr selbst auf den Internetseiten der Höfe vorbei. Dort könnt ihr tagesaktuell sehen, auf welchen Feldern gerade die reifsten Beeren zu finden sind. Dazu werden nicht jedes Jahr dieselben Felder bestellt, da so ein Erdbeerpflänzchen nicht für immer Früchte trägt und der Boden auch mal Pause braucht. Im Zweifel werden euch aber immer die Schilder am Straßenrand vor Ort den richtigen Weg weisen.

Für die Faulen unter euch: auf den meisten Feldern kann man übrigens auch fertige Körbe mit frisch gepflückten Beeren kaufen. Aber egal ob selbstgepflückt oder selbstgekauft: das Rezept für Mamas Erdbeermarelade schmeckt immer, geht super schnell und verrate ich euch weiter unten. Also, Strohhut auf den Kopf und losbrocken!

1. Münchner Norden

Die Familie Hofreiter baut seit 1976 Erdbeeren zum Selberpflücken an und hat sich schon beinahe ein Beeren-Imperium aufgebaut. Im Münchner Nord-Westen findet ihr Felder in Feldmoching, NeufahrnUnterschleißheim und Garching, aber auch in Pasing oder Moosach. In Feldmoching und Neufahrn könnt ihr darüber hinaus auch noch Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren pflücken!

 

2. Münchner Osten

Stark vertreten ist hier der Anbauer Erdbeer-Lang, der Felder in Ebersberg, Feldkirchen-Westerham, Grafing, Hohenlinden und Vaterstetten hat. Noch innerhalb des Stadtgebiets könnt ihr auf dem Feld in Perlach pflücken. Auf der Seite von Erdbeer-Lang werdet ihr auch immer darüber informiert, wie der Erntebestand auf den einzelnen Feldern ist, damit ihr nicht umsonst vorbei fahrt.

Von Hofreiter betriebene Felder sind in Unterföhring und Johanneskirchen, bei letzterem gibt es auch wieder Heidelbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren.

3. Münchner Süden

Im schönen Süden findet ihr die Eberle Gärten in Frohnloh und Buchendorf bei Gauting. Hier könnt ihr nicht nur Erdbeeren, sondern auch Himbeeren und Johannisbeeren pflücken.

Im Südosten hat außerdem Erdbeer-Lang noch Felder in PutzbrunnTaufkirchen, Sauerlach und Siegertsbrunn. In Unterhaching bietet Hofreiter Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren zum selber pflücken.

4. Münchner Westen

Eines ist beim Blick auf die Karte klar: im Westen liegt der Münchner Erdbeerhimmel!

Allein die Familie Wolf bietet euch eine große Anzahl an Pflückstationen in Fürstenfeldbruck, Jesenwang, Maisach, Germering, Neu-Aubing, Egenhofen und Puchheim.

Sowohl Erdbeeren als auch Himbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren könnt ihr im Beerengarten Rothschwaige in Karlsfeld pflücken. Dort kommt ihr auch ganz einfach mit dem Bus (710/712) hin. Und das Beste überhaupt: sowohl der Karlsfelder See als auch der Waldschwaigsee sind nicht weit weg und das Pflücken lässt sich mit einem erfrischenden Badeausflug verbinden.

Ein gutes Stück außerhalb Münchens in Lochhausen könnt ihr auf dem Spargelhof Heitmeier sogar Bio-Erdbeeren pflücken – da lohnt sich der doch etwas längere Weg dann auch.

Wer nicht ganz so weit fahren möchte, für den hat die Familie Hofreiter im westlichen Stadtgebiet Felder in Untermenzing (gut mit dem Bus 162/163 von Moosach aus erreichbar), Pasing und Moosach. Außerhalb könnt ihr in Olching und Lochhausen pflücken, wo es auch wieder Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren gibt.

Und zum Schluss das Rezept von Mamas Erdbeermarmelade

1 kg feldfrische Erdbeeren
1 Päckchen Einmachzucker 2:1 (500 g)
Mark einer halben Vanilleschote
ein Spritzer Zitronensaft
sterile Einmach- oder Twistoffgläser

Die Erdbeeren putzen, vierteln und mit dem Einmachzucker in einem großen Topf gut vermengen. Langsam erhitzen und aufkochen lassen. Die Masse drei bis fünf Minuten kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Ihr könnt die Marmelade stückig lassen oder zum Ende der Kochzeit vorsichtig pürieren. Anschließend das Vanillemark und einen Spritzer Zitronensaft dazugeben. Gut macht sich auch ein kleiner Schuss Likör oder Prosecco (aber nicht zu viel – Alkohol verhindert, dass die Marmelade geliert). Wenn ihr sicher gehen wollt, dass eure Marmelade fest wird, könnt ihr eine Gelierprobe machen: dazu einfach ein wenig Marmelade auf einen kalten Teller streichen. Wenn sie nicht innerhalb kurzer Zeit geliert noch etwas länger einkochen lassen. Die Marmelade in die vorbereiteten Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen.


Beitragsbild: Tim Reckmann/pixelio.de, zweites Bild: by Farsai C. on Unsplash

 

 

 

 

Kommentieren