Plastikfreie Weihnachten: 10 Tipps für eine nachhaltige Adventszeit

Adventszeit, weihnachtliche Vorfreude, Geschenke rascheln und glänzende Kinderaugen… Wenn nur der viele Müll nicht wäre. Plastikfreie Weihnachten widerspricht dem besinnlichen Adventsgefühl überhaupt nicht, denn es gibt tolle Alternativen zu den Produkten der schnelllebigen Konsumgesellschaft.

Es freut mich sehr, dass Grün und Gloria mich eingeladen hat einen Gastbeitrag zum Thema nachhaltige Weihnachten zu schreiben. Mir gehört der Blog „Auf die Hand“, wo ich zu Zero Waste und plastikfreiem Leben schreibe. Dort finden sich natürlich auch einige Tipps für die Weihnachtszeit. In meinem Beitrag bei Grün und Gloria gebe ich dir gebündelt zehn Tipps für plastikfreie Weihnachten.

1. Plastikfreier Adventskranz

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Um dieses Gefühl geht es beim Adventskranz. Nicht darum, wie viel er funkelt oder wie viel Schischi daran gewickelt ist. Damit Kinderaugen glänzen, dass Teenies es peinlich finden immernoch das Sprüchlein aufsagen zu müssen und darum, das die Familie zusammenkommt und sich gemeinsam am Tisch auf Weihnachten freut. Wenn du einen traditionellen Adventskrank binden möchtest, benötigst du hierfür nur Zweige und einen Draht. Vermeide einen Plastikring als Basis, sondern greife für mehr Volumen lieber auf Heu zurück. Lass dich für moderne Designs inspirieren von skandinavischen und minimalistischen Kränzen. Diese eleganten Kränze überzeugen mit dünnen Zweigen und lassen sich mit allem schmücken, was beim Spaziergang im heimischen Waldstück oder Stadtpark finden lässt. Bei mir wird es dieses Jahr einen „Kranz“ in einer großen Servierschüssel geben, die ich immer saisonal schmücke und auf meinem Esstisch habe. Gefüllt ist die Schale mit Haselnüssen, Zapfen, Hagebuttenzweigen und Äpfeln. Und kleinen Bienenwachs Kerzen, die ich in ausgespülte und mit Nüssen gefüllte Gläser gesetzt habe.

2. Plastikfreier Adventskalender

Auf Grün und Gloria findest du in diesem Beitrag tolle Inspiration für plastikfreie Adventskalender. Wenn du selber einen bastelst, anstatt jedes Jahr den selben zu befüllen, solltest du auf Papier zurück greifen, das sich wenigstens gut recyclen lässt. Beispielsweise falte ich aus Magazinseiten kleine Tütchen, so wie ich auch ohne Klebeband Saatguttütchen falte, und nutze diese, um kleine Geschenke darin zu verpacken.

3. Nachhaltiger Weihnachtsbaum

Da setzen wir Ökos uns für saubere Luft ein und stellen uns dann an Weihnachten gefällte Bäume ins Wohnzimmer? Für mich passt das, so schön der Anblick ist, nicht zusammen. Um dennoch einen echten Baum aufzustellen, kannst du dir eine kleinere Tanne im Topf zulegen, die du sonst im Garten behältst. Für Wohnungen ohne Garten gibt es inzwischen in manchen Städten auch die Möglichkeit sich einen Baum im Topf zu mieten.

Auch kannst du Zweigabschnitte (gibt’s meist gratis beim Christbaum Verkauf) an einer freien Wand als Baum aufhängen oder in einer Vase aufstellen.

Für meine kleine Münchener Wohnung haben mir meine Eltern vor einigen Jahren einen Baum geschenkt, der auf einen Vorhang gedruckt ist. So nimmt der keinen Platz weg, lässt sich mit echtem Christbaumschmuck und Sicherheitsnadeln schmücken und das Zimmer sieht toll aus.

4. Plastikfreier Christbaumschmuck

Solltest du nicht den Christbaumschmuck von Oma geerbt haben, kannst du auf Flohmärkten fündig werden. Ich bevorzuge Kugeln oder Anhänger aus natürlichen Materialien ohne Mikroplast-Glitzer, Holzkugelgirlanden statt Lametta, selbstgebastelte Anhänger aus Salz- oder Natronteig. Kerzen hänge ich keine auf – weder echte noch Stromfressergirlanden. Lieber beleuchte ich den Baum mit einem Spot oder einer Lampe, die ich eh ganzjährig im Haus habe. Toll sind auch rote Äpfel und Mandarinen, sowie Lebkuchenfiguren am Baum. Ganz klassisch und gut zum Snacken!

5. Deko aus natürlichen Materialien

Genauso handhabe ich das bei meiner Deko. Auf Spaziergängen sammle ich getrocknete Blätter, Zweige, Hagebutten, Zapfen und kombiniere diese Materialien mit DIYs und Finden aus zweiter Hand.

6. Vegane Plätzchenrezepte

Statt der Plätzchen mit reichlich Butter und Eiern kannst du dich ja auch Mal an veganen Rezepten versuchen. Denn mit veganen und damit nachhaltigeren Naschereien, werden Emissionen und Ressourcen in der Tierhaltung eingespart.

7. Natürliche Geschenkverpackung ohne Klebeband

Hast du schon Mal ohne Klebeband verpackt? Mitnein bisschen Übung ist es ganz leicht, besonders bei Geschenken, die du in Kartons mit klaren Kanten verpackst. Dafür eignen sich wiederverwendete Kistchen, die in der Papiertonne am Haus oft intakt und in allen Größen zu finden sind, falls Verpackungen bei dir garnicht mehr anfallen. Wichtig ist nur das wiederverwendete (Pack-)Papier der Verpackung an den Kärnten ganz glatt zu falten und den Knick fest abzudrücken. Wenn alles passend gefaltet ist, nimmst du deine Paketschnur und schnürst dein Päckchen.

Toll sind auch wiederverwendbare Geschenkbeutel oder wenn die Verpackung selbst einen Mehrwert hat: beispielsweise Geschirr- oder Badetüchertücher, Kopfkissenbezug, Decken usw. Lass dich von der chinesischen Textil-Falttechnik  furoshiki inspirieren.

8. Zero Waste Geschenkideen

Was gibt es schöneres als die Freude der Beschenkten an Weihnachten? Um auch wirklich eine Freude zu machen, ist es absolut ok vorher nach den Wünschen zu fragen. Solltest du aber überraschen wollen, überlege dir sinnvolle und nachhaltige Geschenke. Eine schöne Wasserflasche für unterwegs, selbstgenähte Obst- und Gemüsebeutel, Besteck und Strohhalm für unterwegs, Gutschein für den unverpackt Laden in der Nähe, Fresskörbe usw. Und wenn ihr euch nichts materielles schenken wollt, verschenke gemeinsame Zeit oder verschenke Spenden, beispielsweise für Bäume in unseren Wäldern beim Bergwaldprojekt.

9. Veganes Weihnachtsessen

Traditionell ist das Weihnachtsessen sehr fleischlastig. Wer an dieser Tradition festhält, könnte es ja versuchen mit einer veganen Vor- und Nachspeise. Selber bin ich kein Fan von in Truthahnform gepresstem Tofu aber selbst sowas gibt es als Alternative zum Festtagsbraten. Überlege dir deine veganen oder vegetarischen Optionen lieber rechtzeitig, denn sonst wirst du, falls du diese Küche nicht gewöhnt bist, doch wieder beim Metzger in der Schlange stehen, um irgendwas vorzubestellen. Tolle und einfache Rezepte gibt es z.B. auf eat this.

10. Zeit statt Zeug

Das wichtigste ist doch, dass die Familie (möglichst stressfrei) an den Feiertagen zusammen kommt und gemeinsam eine schöne Zeit verbringt. Ob besinnlich, in der Kirche, lallend an der Glühweinparty oder beim ersten Fest mit Kindern. Lass dich von dem weihnachtlichen Konsumwahnsinn nicht verrückt machen. Sowohl bei Geschenken, Deko, Lebensmittel und so weiter ist weniger oft mehr. Und sollte diese Adventszeit noch nicht alles so plastikfrei laufen, wie du es dir gewünscht hast, dann nimm es gelassen und gehe die nächsten kleinen Schritte richtigen nachhaltige Weihnachten einfach nächstes Jahr. Keine*r ist perfekt und die kleinen Schritte zählen!

Gastbeitrag von Aline Pronnet von aufdiehand.blog


Titelbild: Photo by Erwan Hesry on Unsplash

Fotos: Aline auf die hand.blog

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