Platz fürs Radl in der Radlhauptstadt

München nennt sich sportlich, bayerisch, hipp die „Radlhauptstadt“. In Obergiesing merkt man leider nicht viel von dieser Radler-Freundlichkeit. An der Tegernseerlandstraße ist Fahrradfahren im Bereich der Post nicht gestattet. Die Münchner Radler müssen große Umwege in Kauf nehmen. Im Zuge der Erneuerungsmaßnahmen an den Trambahngleisen hat Paul Bickelbacher, Diplom Geograph und Mitglied der Grünen, im Stadtrat den Antrag gestellt, die Trambahngleise südlich der TelaPost zu verlegen. In seinem Antrag fordert er:

„Der Stadtrat möge beschließen:

1)Die Tegernseer Landstraße zwischen Silberhorn-/Deisenhofener Str. und der Einmündung Wirtstraße wird für den Radverkehr in Richtung Süden freigegeben.

2)Hierfür werden die Trambahngleise ca. 1-2 m in Richtung Osten verlegt und das dafür erforderliche Planfeststellungsverfahren eingeleitet.

3)Sofern wegen des Zeitdrucks nötig, ist zu prüfen, ob die Verlegung der Trambahn-gleise von den übrigen Überlegungen der verkehrlichen Entlastung des Tegernseer Platzes abgekoppelt werden kann.

Eine Möglichkeit den Radverkehr im benanntem Abschnitt in Richtung Süden zu ermöglichen ist die Verschiebung der Trambahngleise in Richtung Osten, so dass neben den Gleisen eine Radspur in Richtung Süden Platz findet. Gleichzeitig können die für ein Stadtteilzentrum unverträglichen Geländer entfernt werden. In der Konsequenz muss sich die Trambahn in Richtung Norden vermutlich ihren Weg z.T. mit dem Kfz-Verkehr teilen.

aktuelle Verkehrslage an der Tegernseerlandstraße / Foto: Paul Bickelbacher

Nachteile für den Tramverkehr durch teilweise Aufgabe des eigenen Gleiskörpers in Richtung Norden zum Tegernseer Platz (Platz vor der Telapost) könnten weitgehend dadurch vermieden werden, dass entweder der Tegernseer Platz (auch) in Richtung Norden für den privaten Kfz-Verkehr gesperrt wird oder mittels einer Gestaltung als shared space der Kfz-Verkehr sich deutlich verringert. Zu prüfen wäre hierbei z.B., ob die Icho-straße vom Giesinger Berg bis zur Tegernseer Straße auch in Gegenrichtung für den Kfz-Verkehr befahren werden kann.

Der Tram könnte beim Einbiegen in den betroffenen Abschnitt die Pulkführerschaft ge-sichert werden. Das ist insofern unproblematisch, weil im Platzbereich davor genügend Raum ist, um den Kfz-Verkehr zurückzuhalten. Da eine Erneuerung der Tramgleise ansteht, und für die Verlegung der Gleise ein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, muss jetzt gehandelt werden, weil die Gleise sonst an der gleichen Stelle erneuert werden und die Chance für den Radverkehr die nächsten 20-25 Jahre verloren ist.“

Foto:sidney gennies / jugendfotos

1 Kommentar zu “Platz fürs Radl in der Radlhauptstadt”

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