„PULPO – abgefahren in München“ ist ein junges Gemeinschaftsprojekt von drei Münchner sozialen Betrieben und der Künstlerin Naomi Lawrence. In der Werkstatt von Dynamo Fahrradservice werden alte Fahrradschläuche recycelt und anschließend beim Netzwerk Geburt und Familie zu exklusiven Accessoires, wie Taschen und Mäppchen, verarbeitet. – Karin Lohr (Geschäftsführerin von BISS) und die Künstlerin Naomi Lawrence im Interview.
eins | Was macht Euer Projekt einzigartig?
Ziel und Zweck von PULPO ist es, Arbeitsplätze für ehemals arbeitslose und benachteiligte Menschen zu schaffen. Soziale Nachhaltigkeit und aktiver Umweltschutz durch das Recyclen von Wertstoffen sind dabei ebenso wichtig wie ein kreatives Arbeitsklima und die handwerkliche und gestalterische Qualität der Produkte. Es kooperieren vier lokale Münchner Akteure, die sozialen Betriebe Dynamo Fahrradservice, Netzwerk Geburt und Familie sowie die Münchner Straßenzeitung BISS zusammen mit der Künstlerin Naomi Lawrence. Diese Vielseitigkeit macht PULPO einzigartig.
zwei | Warum genau dieser Name?
PULPO die Krake ist schwarz und hat tubenförmige Arme – wie die Fahrradschläuche, aus denen die Accessoires hergestellt werden.
drei | Drei Synonyme, die auf Euer Projekt passen?
Upcycling, sozial, regional
vier | Warum hat Naomi das gemacht, warum ist sie die richtige? Welche Fähigkeiten bringt sie mit, zeichnen sie aus?
Naomi hat die super Ideen und ist sehr anspruchsvoll, bei der Gestaltung das Optimum zu erreichen. Sie ist zielstrebig und hartnäckig und gibt auch bei Widerständen nicht auf. Außerdem glaubt sie wie die anderen Beteiligten daran, dass verantwortliches Handeln von Menschen dazu beiträgt, die Welt besser zu machen
fünf | WEG wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Euer Projekt zu starten? War es ein schwieriger Weg?
In der Werkstatt von Dynamo fallen alte Fahrradschläuche und Mäntel einfach im Alltag an. Sie werden zwar entsorgt, was aber bedeutet, dass sie im Auftrag des Herstellers verbrannt wurden, was unbefriedigend war. Das erste Produkt war übrigens „PULPO – der Türöffner“, also die Krake, die mit Kieselsteinen gefüllt ist und die offene Türen und Fenster bei Zugluft aufhalten kann. So nach und nach hat Naomi die Idee zu den kleinen Täschchen, Schlüsselanhängern und Smartphone-Taschen entwickelt.
sechs | Wie macht Ihr mit pulpo die Welt ein Stückchen besser?
Es haben Menschen eine Arbeit, die vorher arbeitslos waren. Beispielsweise die drei Näherinnen beim Netzwerk Geburt und Familie, die mit Hilfe einer Patenschaft von BISS fest angestellt wurden. Außerdem gibt es weniger Müll, der in Südostasien verbrannt wird. Und wir machen mit unseren Sachen die Welt schöner und bunter.
sieben | Welcher Link passt zu dem Projekt?
acht | Woher kommt Eure Kraft und Inspiration?
Wir glauben, dass die Welt besser wird, wenn Menschen sich einmischen und ihren Teil beitragen. Wer andere unterstützt, macht denen und auch sich selbst eine Freude. Außerdem ist es schöner, gemeinsam mit Menschen etwas zu unternehmen.
neun | Ist München ein guter Standort für Euch? Denkt Ihr , es wäre für dich zum Beispiel in Berlin oder Hamburg anders und wenn ja, wie?
Wir sind sehr regional, die drei sozialen Projekte und Naomi auch. Die Leute kennen uns und schätzen und unterstützen unsere Arbeit. Wenn jemand das in Hamburg und Berlin auch macht, dann tut uns das nicht weh, im Gegenteil, wenn vormals arbeitslose Menschen einen Arbeitsplatz so finden, dann ist das doch gut. Im Übrigen kann man die PULPO-Sachen überall hin bestellen, da sind wir schon international.
zehn | Was weiß noch keiner von Eurem Projekt, was Du uns hier verraten kannst?
Wenn man einmal einen PULPO-Türöffner hat, möchte man den nie wieder hergeben
Accessoires von PULPO - abgefahren in München – gibt es in München unter anderem in folgenden Geschäften und vor allem auch im neuen Online-Shop: http://produkte.pulpo-muenchen.de/ Dynamo Fahrradservice - Haager Straße 11 Wohnhaus Schröder - Georgenstraße 24 Stoffzirkus Haidhausen - Metzstraße 1 Weisser Rabe - Schwanthalerstraße 79
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