Quartiermeister: Soziales Bier statt Einheitsbräu

„Woher soll der Punk wissen, dass sein Sternburg zum größten Lebensmittelkonzern Deutschlands gehört?“

Mit dieser Frage und der, wie dem Einheitsbräu der großen Bierkonzerne Paroli geboten werden kann, beschäftigt sich die Berliner Brauerei Quartiermeister, die nun einen Neustart in München wagt.

Was macht das Quartiermeister Bier zu einem sozialen Bier? 

Einen Ableger im Süden Deutschlands hat das Berliner „Bier für den Kiez“ zwar schon seit 2012. Nun soll aber ein Führungswechsel für mehr Professionalität, eine Erweiterung der Produktpalette und vor allem für die Einhaltung der Quartiermeister-Prinzipien sorgen.

Und die wären?

Die Brauerei sieht sich selbst als Sozialunternehmen – mit Bier als Mittel zum Zweck. Die Erlöse auf dem Bierverkauf fließen in soziale und kulturelle Projekte. Was mit 10 Cent pro Liter erstmal nicht nach viel klingt, macht laut Angaben der Brauerei jedoch 25 Prozent der Marge aus, die pro verkaufte Kiste gewonnen wird. So konnten bereits über 100.000 Euro in Berlin, Leipzig, Dresden und München ausgeschüttet werden!

Soziale Projekte können sich jetzt um eine Förderung bewerben

Über die Website können sich bis zum 15. Mai verschiedene Münchner Projekte um eine Förderung bewerben. Die Vergabe erfolgt dann ganz transparent: Ab Juni kann jeder in München online abstimmen, welches Projekt eine Finanzspritze bekommen soll.

Den Zusammenhalt in der Nachbarschaft stärken 

Die Quartiermeister würden sich nicht „Bier für den Kiez“ nennen, wenn ihnen der Zusammenhalt im Kiez (Gibt es ein Münchner Äquivalent zum „Kiez“?) nicht am Herzen läge. Der Verein, bei dem übrigens jeder mitmachen kann, trifft eine Vorauswahl der Vereine oder Stiftungen, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen:

  • – lokal, mit Wirkungsstätte vor Ort
  • – sozial bzw. Einsatz für gesellschaftlichen Mehrwert
  • – andere zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigen
  • – integrative Ziele
  • – Zugänglichkeit für viele unterschiedliche Menschen
  • – Nachhaltigkeit bzw. Erzielen einer langfristigen Wirkung

Vom Gemeinschaftsgarten bis zum Sprachkurs, alle Ideen, die die Nachbarschaft stärken, sind willkommen. Im Berliner Bezirk Neukölln konnten so schon das Mädchenzentrum Schilleria, das Festival Offenes Neukölln, die Bürgerstiftung Neukölln oder das Windrad am Tempelhofes Feld unterstützt werden.

Regional und unabhängig von großen Konzernstrukturen 

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Quartiermeister ist die Regionalität. Aus ökologischen Gründen soll das Bier nicht 300 Kilometer von A nach B transportiert werden, erzählt man uns. Die Partnerbrauereien werden deshalb nach ihrer Nähe zum Einzugsgebiet und ihrer Unabhängigkeit von großen Konzernstrukturen ausgewählt. So soll der regionale, mittelständische und unabhängige Biermarkt gestärkt werden.

Die Wahl fiel deshalb auf die Brauerei Gut Forsting, die sich durch umweltfreundliches Brauverfahren, die Schonung der natürlichen Ressourcen Energie und Wasser auf den Schirm geschrieben hat und sogar Bier in Bio-Qualität produziert. So entstand zum Beispiel das Quartiermeister Bio-Hell, eine moderne Interpretation des klassischen Hellen, die mit feinen Hopfenaromen, entstanden durch die Kalthopfung am Ende des Brauprozesses, besticht.

Wer mit dieser Beschreibung wenig anfangen kann, dem sei gesagt: Wir haben das Quartiermeister Bier natürlich getestet und es schmeckt! Ein wirklich – sozial wie geschmacklich – gutes Bier eben. Mit dem Bio-Hellen möchten die Quartiermeister besonders den Bio-Einzelhandel bespielen.

Bier trinken und Gutes tun! 

Wo ihr das Quartiermeister Bier in München kaufen könnt und weitere Infos findet ihr online. Also nichts wie ran an den kühlen, sozialverträglichen Gerstensaft. Prost!

 

Kommentieren