ADFC: Radweg soll keine Pflicht mehr sein

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München soll im kommenden Jahr „zügig“ die Radwegbenutzungspflicht überprüfen. Der ADFC München fordert für 2011 das Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts vom November 2010 umzusetzen, wonach die Städte selber entscheiden dürfen, ob sie Radler bestrafen wollen, die trotz Radweg auf der Straße fahren. Hintergrund: Viele Experten sagen, dass man auf der Straße sicherer fahre als auf einem abgetrennten Radweg. Ansonsten zeigt sich die Radlobby mit Münchens Zweirad-Kampagne sehr zufrieden.

Als wichtigsten Schritt sieht der Interessensverband die in diesem Jahr gestartete Marketingkampagne „Radlhauptstadt München“ und verweist dabei auf den Verkehrswissenschaftler Prof. Heiner Monheim. Der Radverkehrsexperte hatte bereits auf einer Veranstaltung der Reihe Mobilitätskultur im Münchner Verkehrsmuseum die wegen der hohen Ausgaben für Werbemittel in die Kritik geratene Initiative unterstützt: „Mit gutem Marketing kann man in kürzester Zeit Rieseneffekte erzielen. Das ist im Kosten-Nutzen-Verhältnis das effizienteste Mittel, um den Markt in Bewegung zu bringen.“

Veränderungen bei der Infrastruktur erforderten dagegen viele Jahre, so Monheim. Notwendig sind Verbesserungen der Radwegstruktur für den ADFC aber trotzdem. Auch hier hat der Verband 2010 gute Ansätze registriert.

Als Beispiele dafür sind die neuen Fahrradstreifen auf der Maximilianstraße zwischen Altstadtring und Isar und auf der Einsteinstraße zwischen Klinikum und Grillparzerstraße, weitere Öffnungen von Einbahnstraßen. Was die Radler besonders freut: Damit die nötige Fahrbahnbreite entsteht, wird neuerdings sogar Pkw-Stellplätze eingespart – wie  kürzlich in der Marktstraße in Schwabing.

Auch die Abschaltung „der störenden, überflüssigen Ampel an der Tivolistraße ausgangs des Englischen Gartens“ lobt der Verband in seinem Jahresrückblick; ebenso die weitere Vervollständigung „der neuen, verbesserten Radverkehrsbeschilderung“.

Foto: Egon Häbich / pixelio.de

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