Shopping 2.0

Wie shoppt man am umweltfreundlichsten? Es ist nicht nur entscheidend zu welchen Produkten wir greifen. Der Weg zum Biomarkt bestimmt über die Klimabilanz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung. Wer mit dem Auto zum Bioladen kurvt, macht damit alles wieder zunichte. Am besten für die Klimabilanz: Aufs Radl schwingen und im Biomarkt Regionales und Saisonales kaufen. Oder der neueste Trend: Liefern lassen. Das bringt reduzierte Fahrfahrtwege und damit eine bessere CO2-Bilanz als die Fahrt mit dem eigenen Auto.

In München ist die Zukunft des Shoppens längst angekommen. Es gibt viele Biolieferanten wie der Naturkost Lieferservice München, freshfoods oder call-a-kördl. Am bekanntesten ist die Ökokiste. Sie liefert Brot, Fleisch, Käse oder andere zertifizierte Bioprodukte bis an die Türschwelle. Jede Woche liegen in der Ökokiste Rezeptvorschläge – das sorgt für kulinarische Abwechslung. Wir haben eine durchschnittliche Anfahrtstrecke von 1,5 Kilometer pro Kunde“, sagt Beate Mayer, Vorstandsmitglied des Ökokiste e.V. So kann der Bio-Lieferdienst nicht nur mit stets hochwertigen Bioprodukten, sondern auch mit einem sehr kleinen CO2-Fußabdruck punkten.

„Wir liefern völlig klimaneutral“, sagt Martin Hallensleben.  Darauf ist er besonders stolz.  Seit April 2013 radelt seine Firma Öpfelchasper durch München und liefert Biofrüchte und -gemüse mehrheitlich von regionalen Biobauern direkt ins Büro oder nach Hause. Die Idee stammt aus der Schweiz, wo das Unternehmen schon seit 2007 existiert. Martin Hallensleben hat den Bio-Fahrradkurier nun nach Deutschland geholt. Jeden Montagmorgen schwirren er und seine jungen Kollegen mit den strammen Wadeln und den leuchtend-gelben Trikots in Hannover, Hamburg und München aus und versorgen Kunden im Stadtgebiet. Nur die Muskelkraft seiner Kuriere ist nötig, um Bioobst und -gemüse vom Münchner Ostbahnhof – wo die Ware in hübsche Weidenkörbe gepackt und auf Fahrradanhänger verladen wird – bis an die Haustür des Kunden zu bringen. Den CO2-Ausstoß, der bei der Anlieferung der Bioware in die Firmenzentrale per Lieferwagen entsteht, kompensiert das Unternehmen über Ausgleichszahlungen an die Stiftung myclimate. Diese lässt das Geld Klimaschutzprojekten zugute kommen.

Anmerkung: Martin und die Chasperlis von Öpfelchasper haben ihr Geschäft in Deutschland aufgegeben!

Text: Tania Greiner

Fotocredits: Günther Hamich/ pixelio.de

 

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