Obacht beim Spargelkauf! Was du in der Spargelsaison beachten solltest

Wenn wir an importiertes Obst und Gemüse denken, fallen uns wahrscheinlich die Erdbeeren im Winter oder Flugmangos ein. Bei Gemüse, das aber auch in unseren Breiten wächst, greifen wir im Supermarkt wesentlich schneller und unüberlegter zu – vor allem, wenn es sich dabei um saisonales Gemüse handelt. Aktuell ist zum Beispiel die Spargelzeit angebrochen und wir können es nach einem Jahr Pause kaum abwarten, endlich wieder die weißen und grünen Stangen zu essen.

Spargel aus China und Peru – und das, obwohl er auch kurz darauf bei uns wächst?

Doch wenn im März die ersten Ladungen Spargel in unseren Supermärkten liegen, lohnt es sich, auf das Etikett zu schauen. Häufig kommt der Spargel nämlich nicht aus der Region, sondern wird extra aus Ländern wie Spanien, Griechenland, oder sogar aus Peru und China importiert. Die damit verbundenen Belastungen für die Umwelt sind immens, nicht nur, weil der Transport aus Südamerika und Asien mit einer Menge an Abgasen verbunden ist.

Spargel benötigt im Anbau viel Wasser, das in den Anbauregionen knapp ist. So wird Trinkwasser, das an anderer Stelle nötiger wäre, für die Landwirtschaft verbraucht. Dabei handelt es sich bei Spargel eben um ein Gemüse, das sehr wohl auch in Deutschland wächst – nur eben während einer ganz bestimmten Saison.

Verlängerte Saison durch Folien und beheizte Felder

Ein weiterer Trick von Spargelbauern, um schon vor Beginn der eigentlichen Saison an eine Ernte zu kommen, ist die Arbeit mit Folien. Unter den Folien bleibt die Erde warm und das Wachstum wird beschleunigt. Leider bestehen die meisten Folien aus Plastik auf Erdölbasis, kann nur einmal verwendet werden und verdecken dazu wichtigen Lebensraum für Tiere.

Ein weiterer Weg den Bauern gehen, um mit der verlängerten Saison durch importierten Spargel mithalten zu können, sind beheizte Felder. Warmwasserleitungen werden unter durch die Acker geleitet, um den Boden warmzuhaltend und das Wachstum so künstlich voranzutreiben.

In beiden Fällen sorgt die aufgewendete Energie für eine unnötig verschlechterte Klimabilanz – häufig sogar noch schlechter, als bei Import vom anderen Kontinent. Bedenkt man, dass auch regionale und ökologisch arbeitende Bauern ohne diese Hilfsmittel wenige Wochen später ihren Spargel verkaufen können, sollten wir doch diese kurze Zeit abwarten können. Außerdem kann man bei biologisch angebautem Spargel davon ausgehen, dass keine schädlichen Pestizide und Düngemittel verwendet wurden.

Die beste Variante: Regionaler Spargel

Den Qualitativ besten Spargel erhält man wenn die Spargelzeit begonnen hat vom regionalen Bauern. Das ist auch nicht schwer, da in allen deutschen Bundesländern Spargel angebaut wird und das Angebot dementsprechend groß ist. Die Spargelsaison in München geht jetzt übrigens wirklich bald mit dem Anstich in Schrobenhausen los, gefeiert wird das auf dem Viktualienmarkt – und die paar Tage bis zum 10. April gehen jetzt auch schnell vorbei. Danach geht die Saison bis zum 24. Juni, also gibt es genug Zeit, sich an den grünen und weißen Stangen satt zu essen.

Wer es bis dahin nicht aushält, kann sich ja die letzten paar Tage noch mit dem „arme Leute Spargel“ Schwarzwurzel überbrücken.

Kleiner Tipp zum Schluss

Frischen Spargel erkennt man übrigens an geschlossenen Spitzen, festen und glänzenden Stangen und daran, dass die Stangen leicht quietschen, wenn man sie aneinander reibt.


Beitragsbild: © Unsplash/Stephanie Studer

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