Stadtverbesserer (24): Katharina Maurer

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Picasso und Plié für alle: Zehntausend Euro steht in Druckbuchstaben auf dem fetten Scheck, durch den künftig noch mehr Kinder ins Museum und Theater, auf Literaturabende, zum Zirkus oder ins Ballett gehen dürfen. Das KulturKinder-Projekt der Kulturloge München vermittelt solche Veranstaltungen kostenfrei an junge Menschen aus einkommensschwachen Familien. Jetzt hat das Publikum des Bayrischen Rundfunks sie im Rahmen der Aktion Miteinander! Neues entdecken! als beste ehrenamtliche Initiative für Wissen und Bildung gewählt. Wir haben der Projektkoordinatorin Katharina Maurer gratuliert und die Auszeichnung als Anlass genommen, um unsere Stadtverbesserer-Kategorie wieder aufleben zu lassen.

Worum geht es bei eurem Projekt?

Uns geht es darum, Kindern aus einkommensschwachen Familien in München kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Dafür vermitteln wir Karten für Kinderkulturveranstaltungen kostenfrei an Familien mit geringen Einkommen und Gruppenkarten an soziale Einrichtungen, die Kinder mit sozialen Schwierigkeiten betreuen. Diese Karten stellen uns Münchner Kulturveranstalter kostenfrei zur Verfügung. Unsere ehramtlichen Mitarbeiter vermitteln alle Karten telefonisch in einem persönlichen Gespräch an unsere Gäste. Bisher konnten wir damit schon knapp 800 Kindern aus München einen Kulturbesuch ermöglichen.

Warum tust du das?

Die Stadt München hat so viele tolle Kulturprogramme zu bieten – gerade für Kinder und Familien.  Ich finde es wichtig, dass wirklich alle Kinder in München eine Möglichkeit bekommen, diese Veranstaltungen zu besuchen – unabhängig vom Kulturinteresse oder Gehalt ihrer Eltern.
Die positiven Rückmeldungen unserer Gäste oder einer sozialen Einrichtungen für Kinder nach einem Veranstaltungsbesuch motivieren mich jeden Tag aufs Neue. Es ist schön, direktes Feedback auf unsere Arbeit zu bekommen und zu sehen, wie unsere Idee direkt bei unserer Zielgruppe, also bei den Kindern, wirkt.

Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?

Die Grundidee der kostenfreien Kulturvermittlung gibt es schon seit dem „Mutterprojekt“ KulturRaum München. KulturRaum vermittelt seit Oktober 2011 kostenfreie Kulturkarten – nach dem Prinzip der Tafeln, nur eben für Kulturkarten statt für Lebensmittel. Wir hatten von Anfang an viele Familien mit Kindern unter unseren Gästen, die sich für Kinderprogramme interessiert haben. Daher kam uns die Idee, ein spezielles Kinderprogramm aufzubauen, um Kulturveranstalter und soziale Einrichtungen für Kinder zielgerichteter ansprechen zu können. So haben wir unser Kinderangebot nach und nach ausgebaut und zum Beispiel auch Workshops für Kinder ins Programm aufgenommen. Die erste Idee dazu kam uns im Herbst letzten Jahres, mit der Planung haben wir im Januar begonnen, und die Umsetzung läuft seit Juni. Insgesamt ging es also sehr schnell!

Woran könnte es scheitern?

Wir bekommen so viel positive Resonanz von unseren Gästen, unseren Kultur- und Sozialpartnern. Unser Projekt wird nicht scheitern!

Warum sollte man sich bei eurem Projekt beteiligen?

Unsere Arbeit ist sehr unbürokratisch und nah an den Menschen, die wir erreichen möchten. Man entdeckt hier viele neue Seiten der Münchner Kulturlandschaft und lernt gleichzeitig wahnsinnig viel über die soziale Situation vieler Menschen in München. Das tägliche Gespräch mit unseren Gästen und deren positive Reaktionen auf die Vermittlung und die Kulturbesuche ist sehr bereichernd und motivierend. Außerdem ist es ein tolles Projekt, um sich und seine Idee einzubringen und sich auszuprobieren – wir entwickeln uns ständig weiter.

Welchen Internetlink empfiehlst Du?

www.kulturraum-muenchen.de/kulturkinder

Der beste Song zum Weltverbessern?

Bob Dylan – The Times they are a-changin

 

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