Wie viel Lebensmittel weggeworfen und verschwendet werden, ist einfach unvorstellbar. Vor allem ist es zynisch, weil zeitgleich mit Parolen wie „Wer soll die alle durchfüttern?“ und „Unser Land ist am Limit!“ Geflüchtete abgewiesen werden. Das Problem ist häufig aber auch, dass übriggebliebenes Essen aus logistischen Gründen nicht die Bedürftigen erreicht. SAVE THE PLATE hat sich die konkrete Umverteilung zur Aufgabe gemacht. Die Initiatoren von SAVE THE PLATE sind eindeutig Stadtverbesserer und stellen sich hier vor:
5 MAL SAVE THE PLATE
1. Worum geht es bei deinem Projekt?
SAVE THE PLATE hat sich zum Ziel gesetzt, der massiven Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken und sich für die Rettung von Lebensmitteln in München einzusetzen. Wir wollen München in eine Stadt ohne Lebensmittelverschwendung verwandeln. Darum haben wir eine Online-Plattform errichtet, über die Privatpersonen und Unternehmen („Geber“) ihre nicht verwerteten Lebensmittel an Münchner Hilfsorganisationen („Nehmer“) spenden können. Um Geber und Nehmer direkt und schnell zusammenzubringen, kann man ab dem 29. November 2015 seine Lebensmittelspenden auf www.savetheplate.de als virtuellen „Essensteller“ hochladen. Dort sieht man nach der kostenlosen Anmeldung auf einer interaktiven Stadtkarte, an welche sozialen Einrichtungen gespendet werden kann. Gleichzeitig ist erkennbar, wo und welche Lebensmittel von spendebereiten Münchnern angeboten werden. Neben dem guten Zweck soll somit auch die große Essensverschwendung verringert werden.
2. Warum tust du das?
Im Rahmen eines Hochschulprojektes an der Hochschule für Angewandte Sprachen des SDI München möchten wir mit unserem Projekt SAVE THE PLATE eine Verringerung von Lebensmittelabfällen in München erreichen. Denn laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, werden in Deutschland pro Jahr ca. 11 Millionen Tonnen noch verwertbarer Lebensmittel weggeworfen. Davon stammen allein 61% von privaten Haushalten. Das bedeutet, dass jeder Bundesbürger pro Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel wegwirft. Das möchten wir zumindest erst einmal in München ändern und der Wegwerfkultur hier ein Ende bereiten. Langfristig regen wir eine Bewusstseinsentwicklung für die sinnvolle Verwertung von Lebensmitteln in München an und möchten die Wertschätzung von Lebensmitteln steigern.
Das Ziel unserer Online-Plattform ist es, zum Handeln zu motivieren und nicht verwertete Lebensmittel an lokale soziale Einrichtungen abzugeben.
3. Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?
Unsere Projektgruppe, die sich aus elf Mitgliedern zusammensetzt, hat sich zum Anfang des Wintersemesters 2015/16 zusammengefunden und gemeinsam nach einem Projekt gesucht, das auch eine soziale Komponente
hat. Die Idee, ein Projekt gegen Lebensmittelverschwendung zu starten und dabei lokale Hilfsorganisationen mit den geretteten Lebensmitteln zu unterstützen, ist Stück für Stück gereift. Da wir eine relativ große Gruppe sind,
galt es von Anfang an viele verschiedene Meinungen, Ideen und Wünsche zu berücksichtigen, was einiges an Zeit in Anspruch genommen hat. Deshalb ist der Startschuss zu unserem Projekt im Mai 2015 mit der Namensgebung
„SAVE THE PLATE“ gefallen. Die Tatsache, dass wir uns innerhalb des Teams zu allen Themen austauschen und regelmäßige Treffen haben, hat sich aber auch sehr positiv auf unser Projekt ausgewirkt, da die Probleme und Chancen von diversen Seiten kritisch beleuchtet wurden. Seit dem 29. November 2015 ist unsere Plattform www.savetheplate.de, die mit einem Launch-Event gefeiert worden ist, nun mit einer Beta-Phase online und wird von uns noch fleißig getestet.
4. Woran könnte es scheitern?
Unser Projekt könnte zum einen daran scheitern, dass es nicht den erwarteten Anklang findet und wir keine oder zu wenige Kooperationspartner finden. Beispielsweise ist nicht auszuschließen, dass sich nicht genug
Hilfsorganisationen als sogenannte „Nehmer“ auf unserer Plattform anmelden, an die die geretteten Lebensmittel abgegeben werden können. Zum anderen könnte es auch passieren, dass das Interesse oder die Motivation bei Privatpersonen und kleineren Unternehmen („Geber“) fehlt, Lebensmittel über unsere Plattform abzugeben. Diesen Gefahren haben wir im Vorfeld bewusst vorgebeugt und die Risiken in einer SWOT-Analyse und mit verschiedenen Fall-Szenarien dargestellt.
5. Warum sollte man sich bei eurem Projekt beteiligen?
Bislang existiert noch keine Plattform, die es Gebern ermöglicht, Lebensmittel nicht nur vor dem Abfall zu retten, sondern diese auch noch einem sozialen Zweck zugutekommen zu lassen. Das Projekt SAVE THE PLATE verfolgt somit zwei Ziele: Neben dem guten Zweck soll die hohe Essensverschwendung verringert werden. SAVE THE PLATE hat erkannt, dass es eine Vielzahl von Hilfsorganisationen in München gibt, die regelmäßig auf
Lebensmittel angewiesen sind, um Bedürftige zu unterstützen. Vor allem jetzt, zu dem Zeitpunkt, an dem viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen und Hilfe benötigen, besteht großer Bedarf. Daher ist es sehr wichtig, Essen, das man selber nicht mehr braucht, an die Organisationen abzugeben, die diesen Menschen helfen. Wir bieten mit unserer Plattform die Möglichkeit, sich selbst an diesem Prozess zu beteiligen und Lebensmittel zu spenden.
5 MAL MÜNCHEN
1. München in drei Worten
lebendig, dahoam, historisch.
2. Wo ist in München für Dich die Welt immer in Ordnung?
am Viktualienmarkt.
3. Wochenends: Dein Ausflugstipp im Münchner Umland?
Ausflug zum Ammersee. Schöne Landschaft und tolle Wandermöglichkeiten.
4. Wochentags: Deine drei wichtigsten Nahversorger?
Frugee, türkischer Feinkostladen, REWE.
5. Kultur-Tipp: Was sollte man sich in München zur Zeit anschauen?
Die Jean Paul Gaultier-Ausstellung in der Kunsthalle München.
5 MAL DU
1. Was darf in Deinem Kühlschrank nicht fehlen?
Milch, Tomaten.
2. Welches Buch sollte jeder lesen?
Mieses Karma.
3. Welchen Internetlink empfiehlst Du?
https://www.facebook.com/savetheplate/?fref=ts
4. Der beste Song zum Weltverbessern?
5. Beichte: Welcher Klimasünde verfällst Du gerne?
Ich fahre zu oft Auto, anstatt auch mal zu Fuß zu gehen.
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