Weil der Kurs der Bundesregierung zum Thema Erneuerbare Energien keine Planungssicherheit gibt, schauen sich die Stadtwerke München jetzt bei unseren nordischen Nachbarn um: Das jüngste Projekt ihrer „Ausbauoffensive  Erneuerbare Energien“ ist ein Onshore-Windpark 500 km nördlich von Stockholm.

Warum Schweden?

„Gerne hätten wir ein derartiges Projekt in Deutschland verwirklicht, aber hier sind die Rahmenbedingungen mit zu hohen Unsicherheiten für Investoren behaftet“, erklärt Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München. Das Problem sei die inkonsequente Umweltpolitik der Bundesregierung. So wird beispielsweise die Entscheidung über eine künftige Förderstütze für Erneuerbare-Energien-Anlagen immer weiter verschoben.

Das Projekt

Den Auftrag für den Onshore-Windpark hoch im Norden, zwischen den Städten Ume und Sundsvall, erhält die Nordisk Vindkraft, eine Tochtergesellschaft der Renewable Energy Company Group (RES). Die RES ist einer der weltweit führenden Projektentwickler im Bereich der Erneuerbaren Energien und ist bereits im Besitz zahlreicher Windkraftanlagen in Europa, den USA, Kanada und Australien.

Baubeginn für den Onshore, also auf dem Festland gebauten, Windpark ist im Sommer dieses Jahres. Die Anlange wird aus 48 Winkraft-Anlagen mit einer Leistung von je drei MW bestehen, dies entspricht einer Gesamtleistung von 144 MW. So können die Stadtwerke nach der Fertigstellung im Frühjahr 2015 weitere 400 Gigawattstunden  Öko-Strom erzeugen- genug 160.000 Münchner Haushalte zu versorgen.

Im Vergleich zu der Versorgung durch ein konventionelles Steinkohlekraftwerk können damit die Kohlenstoffdioxidemissionen jährlich um über 350.000 Tonnen reduziert werden.

Ehrgeizige Ziele

Bis 2025 wollen die Stadtwerke es schaffen mit Ökostrom aus ihren eigenen Anlagen den gesamten Strombedarf der Münchner, also etwa 7,5 Milliarden kWh pro Jahr, abzudecken. Der Windpark in Schweden ist ein weiterer wichtiger Baustein. Mit seiner Inbetriebnahme können die Stadtwerke ihre Öko-Stromerzeugung von ursprünglich 350 Millionen Kilowattstunden pro Jahr auf 2,8 Milliarden kWh steigern. Das entspricht rund 37 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Münchner.

Foto: Stadtwerke München

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