Tausch dich glücklich beim Tauschmarkt

Prickelndes Ginger-Beer, rosafarbener Rhabarber-Sirup und schäumende Limonaden – das klingt nach einem fancy Foodmarkt. Das ist der Tauschkomplott-Tauschmarkt ja auch, aber eben ein spezieller.

Wie der Name schon verrät, bringen dich Münzen, Scheine und Kreditkarten auf diesem Markt nicht weiter. Hier ist die Währung Selbstgemachtes. Jeder bringt mit, was er selbst hergestellt hat und dann heißt es: „Magst du mit mir tauschen?„.

Kann man easy selber machen

„Wir wollen den Gedanken unter die Leute bringen: Hey, man kann voll viel selber machen“, sagt Clarissa Juse, eine der Gründerinnen des Vereins Tauschkomplott. Oft sei es „ganz easy“, etwas selbst zu machen und es brauche nur einen Anstoß zusammen anzufangen. Dabei geht es auch um das Wertschätzen von Lebensmitteln. Wer etwas selbst macht, hat einen engeren Bezug dazu, wie viel Zeit und Mühe das kostet. Dementsprechend anders ist der Umgang mit dem Produkt.

Gerade bei Obst und Gemüse ist die Jahreszeit entscheidend. Erbeeren wachsen im Sommer. Kohl im Winter. Wer aber weiß, wie man diese Lebensmittel haltbar macht, der kann sie auch in einer anderen Saison genießen. Das heißt, im Winter muss man keine Beeren essen, die um die halbe Welt gereist sind.

Weniger Abfall und mehr Abwechslung

Wer praktisch alles haltbar machen kann, der schmeißt automatisch weniger weg. Also noch ein Pluspunkt für’s Selbermachen.

Zum Beispiel beim Einmachen von Marmeladen, reihen sich am Ende aber 20 Gläser Himbeer-Gelee auf der Küchentheke. Damit wäre dann wohl geklärt, was es die nächsten fünf Jahre aufs Frühstücksbrot gibt. Ein bisschen fad ist das schon.

Lösung: Zum Tauschmarkt gehen und Himmbeer-Marmelade gegen selbstgemachte Nusscremé tauschen.

Jede*r hat etwas zum Tauschen

Du hast nichts zu tauschen? Dann kannst du trotzdem kommen. Juse und die Mitgründerinnen Natalie Kellerer, Simone Miller, Melanie Urbasik und Irene Nitsch wollten nämlich einen Markt, „wo jeder etwas machen kann„.

Wirklich jede*r kann sich hier einbringen. Denn nicht nur Sauerkraut und selbstgemachte Badekugeln eignen sich zum Tauschen, auch Wissen ist eine hervorragende Tauschware. Wer gut zeichnet, findet auf dem Markt vielleicht jemanden, der das schon lange lernen wollte. Oder ein*e glückliche*r Besitzer*in eines Grünen Daumens erklärt Amateur-Hobbygärtnern, wie sie ihre Tomaten am besten heranziehen. Juse sagt: „Es ist immer ein rund um schöner Austausch.“

Tauschhandel ist bewährt, drum geht’s immer weiter

Seit der Gründung des Vereins im September 2018 ist viel passiert. Mittlerweile zählt er etwa 30 Mitglieder. Außerdem veranstalten Juse und ihre Kolleginnen Workshops. In denen kann man zum Beispiel lernen, wie man Kosmetikprodukte herstellt oder Yoga macht.

Und natürlich der Tauschmarkt. Er findet alle zwei Monate statt und zieht immer mehr Leute an. Von diesem Interesse seien sie „mega überrascht“. Eigentlich sollte der Tauschmarkt nur eine einmalige Sache sein. Jetzt hat der Verein dafür von Quartiermeister sogar eine Förderung von 1.000 Euro bekommen.

Was sie mit dem Geld machen? Das stehe noch nicht fest, sagt Clarissa Juse. Aber: „Es geht auf jeden Fall immer weiter.“

Du willst auch etwas tauschen oder einfach mal über den Markt schlendern? Dann komm zum nächsten Tauschmarkt am 15. August 2019.

Beitragsbild und Fotos: © Tauschkomplott

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