Verkehrskonzept für Pasing

Das Verkehrskonzept für das Pasinger Ortszentrum nimmt langsam Gestalt an: Trocknen die Pasinger Zentrums-Geschäftslagen nun aus?

Pasings Zukunft hängt an einer neuen Straße, die den Durchgangsverkehr aufnehmen soll. Erst wenn sie nächstes Jahr in Betrieb geht, kann die Verkehrsberuhigung des Pasinger Zentrums beginnen. Darüber informierten die Planungsreferentin Elisabeth Merk und die Deutsche Bahn in einem Vor-Ort-Termin mit Bürgern.

Der Pasinger Bahnhof ist gemessen an der Zahl der Menschen, die ihn benutzen, nach dem Münchner Haupt- und dem Ostbahnhof sowie dem Bahnhof Nürnberg der viertgrößte in Bayern: 85.000 Fahrgäste nutzen ihn an jedem Werktag und zusätzlich nochmals 40.000 Menschen, die nur zu Fuß hindurch gehen. Für alle wird der Bahnhof derzeit barrierefrei ausgebaut. Die Aufgänge zu den S-Bahnsteigen sind bereits fertig Das Teilstück des Hauptdurchgangs zwischen den Bahnsteigen und dem Gebäude aber wird gerade erst begonnen. Darüber hinweg wird künftig der Autoverkehr auf der vierspurigen Nord-Umfahrung Pasing (früher NUP, jetzt Josef Felder Straße) rollen.

Während die NUP weitgehend fertig gebaut ist, klafft im Bahnhofsbereich noch eine gähnende Lücke. Hier hatte die Bahn den für den Straßenbau nötigen Grund nicht an die Stadt abgetreten, denn sie will den Bahnhofsbetrieb zwischen Gebäude und Gleisen komplett in Eigenregie abwickeln. Also musste die Stadt diesen Straßenabschnitt von der Bahn pachten. Komplizierte Verträge hätten ebenso lange gedauert, argumentierten Bahn und Stadt auf einer Präsentation von Stadtbaurätin Elisabeth Merk vor Ort. Zwischen dem historischen Bahnhof und der NUP errichtet die Stadt für die Bahn noch ein Servicegebäude.

Mit der Fertigstellung des Bahnhofsbereichs und der Pasing Arcaden wird sich das Ortszentrum hierher verlagern. Leerstände in der Pasinger Altstadt befürchtet die Stadt trotzdem nicht – trotz einer augenscheinlichen Zunahme von Billigläden und sog. Zwischennutzern. Vor Beginn der Umbauten, im Jahr 2000, hätten die Pasinger nur zehn Prozent ihres für Einkäufe verfügbaren Gel-des in Pasing ausgegeben. Gelänge es, diesen Anteil auf 12 bis 15 Prozent anzuheben, lasse sich auch das größer gewordene Pasinger Geschäftsangebot auslasten –zumal nördlich der Bahn neue Wohngebiete entstehen sollen, was zusätzliche Kaufkraft generiere.

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Foto: pixelio

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