Weg mit dem Discounter-Fleisch, her mit den fleischlosen Alternativen!

vegan grillen

Sommerzeit ist Discounter-Fleisch-Zeit. Nichts kommt so oft auf den Grill wie eingelegte Nackensteaks oder Würste. Am besten schön günstig. Was wirklich drin ist, weiß niemand so genau. Und die meisten Konsumenten wollen das vermutlich auch überhaupt nicht. Greenpeace tourte bis gestern quer durch Deutschland mit einem riesigen Schweinekotelett im Gepäck. Mit der großen Attrappe vor Discounter-Filialen machten sie auf Antibiothika-Rückstände im Fleisch aufmerksam. Höchste Zeit für fleischlose Grill-Alternativen, finden wir. 

Mit dabei auf der Greenpeace-Tour war ein Holzkasten, in den Schwarzlichtlampen eingebaut sind. Hier konnten die Supermarktkunden das eben gekaufte Schweinekotelett auf Antibiotikarückstände untersuchen. Beginnen die Knochen nämlich zu fluoreszieren, kann das auf eine Behandlung der Tiere mit Antibiotika hinweisen.

Zu viel Antibiotika sorgt für gefährliche Resistenzen

Das Problem ist, dass durch den ständigen Einsatz von Antibiotika multiresistente Erreger entstehen, die dann nicht mehr auf gängige Arznei und Antibiotika ansprechen. Der Mensch wird also durch seinen Fleischkonsum gegen Antibiotika resistent. Und das ist kein Wunder: denn deutsche Tiere werden mit rund 800 Tonnen Antibiotika im Jahr behandelt. Das ist etwa genau so viele Antibiotika wie in der Humanmedizin eingesetzt wird, so der Tagesspiegel.

An den Folgen der resistenten Keime sterben allein in Europa jährlich etwa 25.000 Menschen. Das Problem ist so groß, dass die Weltgesundheitsorganisation bereits vor einem „postantibiotischen Zeitalter“ warnt.

Greenpeace möchte sich deswegen dafür einsetzen, dass die Schweine unter besseren Bedingungen leben, um so eine weniger krankheitsfördernde Umgebung zu schaffen. Der Einsatz von Antibiotika soll so verringert werden. Bisher werden nämlich auch gesunde Tiere mit Antibiotika behandelt, da es unter den momentanen Haltebedingungen nicht möglich ist, einzelne Tiere isoliert zu behandeln.

Antibiothika im Fleisch? Dann lieber fleischlos Grillen

Es gibt genügend fleischlose Alternativen, die man genauso gut auf dem Grill brutzeln kann. Und man muss auch beim Geschmack keine Abstriche machen. Hier findet ihr fünf Alternativen, wie der Grillabend auch fleischlos gelingt:

  1. Steak aus Seitan:

Seitan wird aus Weizeneiweß hergestellt. In Asien wird Seitan anstelle von Hühner- und Schweinefleisch verzehrt, da die Konsistenz sehr ähnlich ist. Seitan ist sogar relativ simpel herzustellen, kann aber auch fertig gekauft werden. Es lässt sich leicht formen und nimmt gut die Geschmäcker von Gewürzen an, was es zu einem wunderbaren Fleischersatz macht. Zudem ist es reich an Eiweiß und hat wenig Fett.

Seitan pfanne

  1. Vegane Grünkernbratlinge

Grünkern ist das unreife Korn des Dinkels, das vorzeitig geerntet wird. Es lässt sich sehr einfach zu Bratlingen oder Eintöpfen zubereiten, hat einen guten Biss und keinen zu starken Eigengeschmack. Seit langem ist Grünkern sehr beliebt bei Vegetariern und Veganern.

  1. Pilze gefüllt mit Frischkäse und Gemüse

Einfach die Pilze vom Stiehl befreien und den Pilzkopf mit Frisch- oder Ziegenkäse befüllen, wahlweise Gemüse wie Zucchini und Karotten hinzugeben und nach Bedarf würzen – schon nach wenigen Minuten ist sind die gegrillten Pilzköpfe fertig.

  1. Bruschetta

Der italienische Klassiker. Ciabatta oder anderes Weißbrot mit Olivenöl beträufeln und auf dem Grill beidseitig anbraten bis es leicht gebräunt ist. Anschließend eine Mischung aus gehackten Tomaten, Basilikum, Knoblauch und Oregano auf das Brot legen und fertig.

  1. Gegrillte Zucchiniröllchen mit Schafskäse

Zucchini mit einem Gemüsehobel der Länge nach in dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben mit Ajwar bestreichen und anschließend Schafskäse oder Tofu hineinlegen, die Scheiben zusammenrollen und mit Zahnstochern fixieren.

Man kann also auch getrost auf Discounter-Fleisch verzichten und auf vegetarische oder vegane Alternativen ausweichen.

 

Bilder ©: treeHugger, pxhere

 

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