Weihnachtsbäume – lieber regional und bio

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Nur wenige Tage oder Wochen dauert der glanzvolle Auftritt eines Weihnachtsbaumes an. Das ist natürlich alles andere als nachhaltig. Weil aber die Wenigsten zu Weihnachten darauf verzichten wollen, sollte es zumindest ein Öko-Baum sein. Darauf wies jetzt auch der Bund Naturschutz in einer Presseaussendung hin. Warum ein nachhaltiger Weihnachtsbaum-Kauf wichtig ist und wohin ihr euch im Raum München am besten wendet, lest ihr hier.

Der Bauer geht raus in den Wald, sucht sich den schönsten Baum aus, fällt ihn und schleift ihn durch den Schnee nach Hause. So läuft die Weihnachtsbaum-Suche heute nur noch in den wenigsten Fällen ab. Laut Bund Naturschutz stammen die meisten Bäume von Plantagen, die als Monokulturen betrieben werden und werden als Billigware aus dem Ausland importiert. Die weiten Transportwege, die dabei entstehen, belasten die Umwelt.

Natürlich müssen die Bäume auch einem strengen Schönheitsideal entsprechen – einen dünnen, krummen Baum mit kaum Nadeln an den Ästen will niemand in sein Wohnzimmer stellen. Bei Weihnachtsbäumen lautet das Motto: Mehr ist mehr. Der Natur wird dabei mit allerlei Pestiziden, Herbiziden und Kunstdünger auf die Sprünge geholfen. Einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz aus dem Jahr 2014 zufolge, war jeder zweite Baum aus konventionellem Anbau mit Herbiziden belastet. Das ist nicht nur für die Umwelt schädlich, sondern auch für unsere eigene Gesundheit.

Auch beim Weihnachtsbaum heißt die Devise deshalb „bio“. Hier sind im Gegensatz zum konventionellen Anbau keine synthetischen Pflanzenschutzmittel zugelassen. Nur – wie kommt ihr im Raum München an so einen Baum?

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Was?
Um die langen Transportwege zu vermeiden, sollte man sich nach regionalen Bäumen umschauen. Deshalb vor dem Kauf immer nachfragen, woher der Baum kommt. Doch regional ist noch nicht gleich bio. Müsst ihr für einen Bio-Baum kilometerweit fahren, empfiehlt Christian Herneis, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in München: „Der schönste Öko-Baum nutzt nichts, wenn dafür extra mit dem Auto 50 Kilometer weit gefahren wird.“

Schon mal daran gedacht, den Weihnachtsbaum mit der Familie selbst zu schlagen? Aber Vorsicht, einfach in den Wald gehen und den nächstbesten Baum fällen geht nicht. Am besten ihr fragt eine*n Landwirt*in im eigenen Ort. Das könnt ihr zum Beispiel beim Christbaumhof Rauchenberg (Rauchenberg 1, 85653 Großhelfendorf, Tel.: 080951244), beim Tannenhof Oberweilbach (Oberweilbach 7, 85241 Hebertshausen, Tel.: 08139/1444) oder bei der Gräflich von Hundt’sche Forstverwaltung KG (Schloss Unterweikertshofen, 85253 Erdweg bei Dachau, Tel.: 08135/939200).

Wo?
In der Nähe von München ist die Anzahl von ökologischen Weihnachtsbaum-Produzent*innen noch rar. Die Anfrage ist aber hoch, die Bäume schnell vergriffen. Bäume, die sowohl bio als auch regional sind, gibt es im Raum München hier:

Familie Lenz, Münchner Straße 23, 85604 Zorneding
M. Schreiner, Schlag 18566 Oberpframmern
Tagwerk Ökokiste, Lieferung vom Gut Kerschlach in Germering, Liefergebiet: Osten Münchens und östliches Umland
Ökokiste Hofgut Letten, Lieferung vom Gut Kerschlach in Germering, Liefergebiet: Süden Münchens und südliches Umland
Amperhof Ökokiste, Lieferung von der Erzeugergemeinschaft Sauerländer Qualitätsbaum, Liefergebiet: Westen Münchens und westliches Umland
Bio-Bauerhof Familie Wolf, Rieden 2, 82387 Antdorf

Wie?
In Bayern braucht es eindeutig mehr Weihnachtsbaum-Produzent*innen, die auf biologische Produktion umstellen. Wenn ihr bei eurer Anlaufstelle also keinen Öko-Baum findet, fragt auf jeden Fall danach. Wenn wir penetrant bleiben, steigt das Angebot vielleicht im nächsten Jahr.

Noch ein Tipp: Der beliebteste Weihnachtsbaum hierzulande ist die Nordmanntanne, die ursprünglich gar nicht hier wächst. Greift doch lieber nach einer heimische Sorte wie Fichte, Kiefer oder Tanne.

Fotocredits: Flickr/(1) camerabee /(2) Carmen Rüter

1 Kommentar zu “Weihnachtsbäume – lieber regional und bio”

  1. Julia sagt:

    http://www.greentree.at
    Weihnachtsbaum mieten statt schlagen, ist halt wieder mal viel teurer als die billigen, die’s überall zu kaufen gibt, aber wir probieren das dieses Jahr mal aus. 🙂

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