Zurück auf die Scholle

486004_R_K_by_Kai-Niemeyer_pixelio.de_589_3

Urban Gardening ist ein wundervoll sinnbildlicher Umwelttrend. Während Klimaforscher und uns mit Katastrophenszenarien überfluten, wollen offenbar immer mehr Menschen zurück zu den Wurzeln. Nun durften zwei Münchner Projekte, die Krautgärten und die Interkulturellen Gärten, den bundesweiten Utopia-Award in der Kategorie vorbildliche Initiative und den Publikumspreis ernten. Wer sich um eine Parzelle der Krautgärten bewerben will, sollte jetzt schnell sein.

Man kann es sehen, fühlen und riechen – Stadtgarteln in welcher Form auch immer begeistert immer mehr Menschen. Jenseits von Guerilla-Gärtnern ist bundesweit eine bunte Mischung spannender Projekte entstanden.

Bereits zum dritten Mal hat die Internet-Plattform Utopia die nachhaltigsten Organisationen, Unternehmen, Produkte und Vorbilder des Jahres ausgezeichnet. Mit einer Gala in der Berliner Malzfabrik wurden die Gewinner gefeiert. Als Organisationen waren die drei Urban Gardening-Projekte Prinzessinnengarten (Nomadisch Grün) aus Berlin, die Interkulturellen Gärten (Stiftung Interkultur) und die Münchner Krautgärten
(vertreten durch Ruth Kleinöder, Stadtgüter München) gleich doppelt erfolgreich: Sie bekamen den Utopia Award sowohl von der Jury als auch vom Publikum.

Die Begründung der Jury:

„Die neue Gartenbewegung ist bunt und multikulturell. Hier werden öffentliche Flächen wie Allmenden bewirtschaftet, von Menschen zurückerobert, renaturiert und für die Selbstversorgung genutzt.“

Alle drei Projekte stehen für Urban Gardening – Städtisches Gärtnern, und repräsentieren so einen völlig anderen Konsumbegriff. Konsum von „Unten“, zum Mitmachen, zum Selbermachen. Konsum in Eigen- und Gemeinschaftsaktionen, in Berührung mit Natur, mit dem städtischen Raum. Obst und Gemüse wieder selbst und in Bio-Qualität zu erzeugen – (Schreber)Garten 2.0, eine neue urbane Gartenkultur jenseits von Spießigkeit.

Die neue Gartenbewegung ist bunt und multikulturell, sie steht für die Renaissance der Selbstversorgung, regional erzeugte Lebensmittel, aber auch für eine ganz neue Gartenbewegung: für Nachbarschaftsgärten, Internationale Gärten, für mobile Landwirtschaft und urbane Subsistenzwirtschaft.
Hier werden öffentliche Flächen wie Allmenden bewirtschaftet, von Menschen zurück erorbert, renaturiert und für die Selbstversorgung genutzt.

Die Pflege der Gemeinschaftsgüter, das Erzeugen von Gütern für den eigenen Verbrauch, lokale urbane Subsistenz – hier wird der Konsumbegriff wieder vom Kopf auf die Füße gestellt, vom Haben zum Sein.“

Krautgärten gibt es 2011 an folgenden Standorten:

– Gut Riem, Riemer Straße
– Trudering, Karpfenstraße
– Gronsdorf, am ehemaligen Buga-Eingang Süd
– Berg am Laim, St.-Michael-Straße (dort gibt es bereits eine Warteliste, da die Fläche begrenzt ist)
– Perlach, Arnold-Sommerfeld-Straße

Pro Saison kostet eine Parzelle mit 60 Quadratmetern 115 Euro, für 30 Quadratmeter sind nur 63 Euro fällig.

Interessierte müssen sich beim Kommunalreferat für die kommende Saison vormerken lassen. Das geht per Mail, Brief, Fax oder über das Krautgartentelefon (das allerdings nur einmal die Woche besetzt ist).

Ende Januar 2011 werden die Rechnungen mit den Vertragsbedingungen und die Einladung für die Informationsveranstaltungen verschickt.

Ein Video über das Hofgut Riem sehen Sie hier:

Ein Video gibt es auch hier.

http://www.muenchen.de/Rathaus/kom/05landwirt/120655/krautgarten.html

2 Kommentare zu “Zurück auf die Scholle”

  1. Marco Eisenack sagt:

    Super Idee! Da bist du ja ein Fall für unsere Stadtverbesserer-Rubrik!

  2. Jonas sagt:

    Ich bin derart begeistert von den Krautgärten, dass ich ein Forum für die Vernetzung der Krautgärtner eingerichtet habe: http://www.krautgarten-forum.de

Kommentieren