Landshuter Allee, Tegernseer Landstraße, Einsteinstraße, Maximilianstraße, Leonrodstraße… „Luft ist gesund. Hier nicht.“ Wer vergangenes Jahr diesen Schriftzug in Form eines Stickers oder Stencils auf dem Boden gesehen hat, befand sich wahrscheinlich an einem der 15 Orte in München, an denen die gemessene Sickstoffoxidbelastung das Jahresmittel von 40 μg/m³ überschritten hat. (Die Messungen entstanden 2016 im Rahmen der #MUCohneMief Kampagne des Green City e.V. in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Bölkow-Stiftung. Mehr zu der Kampagne hier.) Dass München ein Problem mit der Schadstoffbelastung hat, verursacht von Verbrennungsmotoren, ist jedoch längst bekannt. Schon 2015 beschließt die Stadt im Zuge des „Integrierten Handlungsprogramms zur Förderung der Elektromobilität in München“ die Umstellung des innerstädtischen Verkehrs auf Elektrofahrzeuge.
Finanzielle Förderung bei Anschaffung von E-Taxis
Neben dem Busverkehr erhalten nun auch Taxis besondere Unterstützung: Jeder gefahrene Fahrgastkilometer wird mit 20 Cent gefördert. Bei einer Fördersumme von ingesamt 2 Millionen Euro sollen etwa 170 E-Taxis finanziert werden. Nur ein kleiner Anteil der derzeit 3500 Taxis auf den Münchner Straßen, aber „ein Anfang“, wie Stefanie Jacobs, Münchner Umweltreferentin, betont. Und: Die Förderung der E-Taxis sei ein „wichtiger Baustein, um unsere Luft sauberer und unsere Stadt leiser zu bekommen.“ (siehe sueddeutsche.de)
Wer eine herkömmliche Taxilizenz hat, kann damit zusätzlich auch ein E-Taxi betreiben. Die einzigen Vorraussetzungen sind ein eingebautes Fiskaltaxameter, das nach dem INSIKA Verfahren abrechnet und eine Haltefrist von 36 Monaten. Seit Dienstag haben die Münchner Taxiunternehmen online Zugang zu dem Anmeldeformular für das Förderungsprogramm.
Geteilte Meinung unter den Taxiunternehmen
Die Taxiunternehmen betrachten dieses Paket teilweise skeptisch. Zwar begrüßen sie eine Förderung der E-Mobilität prinzipiell, jedoch gibt es Bedenken hinsichtlich der noch fehlenden Infrastruktur. Bislang gibt es nicht genügend Ladestationen an den Taxiständen – die Gefahr, dass einem E-Taxi unterwegs die Batterie leer geht, ist groß. Für diese Schnellladestellen möchte die Stadt zwar aufkommen. Allerdings muss mit Lieferfristen von bis zu sechs Monaten gerechnet werden.
Wir finden, es ist dennoch ein Schritt in die richtige Richtung!
Beitragsbild: „Munich“ von Kārlis Dambrāns, CC by 2.0,
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