Das passiert mit den Essensresten auf der Wiesn

Essensreste Oktoberfest

Rund 1.000 Tonnen Müll entstehen jährlich auf dem Gelände der Wiesn. Hinzu kommen bis zu 200 Tonnen Dreck, der vom Boden gekehrt wird, fast 85 Prozent des Abfalls ist Restmüll. Zusätzlich müssen jährlich laut der AWM rund 450 Tonnen an Speiseresten von Spezialfirmen entsorgt werden. Wie regeln die Zelte ihren Abfall? Wir haben nachgefragt.

Jeder der etwa 6,2 Millionen Besucher, die jährlich das Oktoberfest stürmen, produziert zwischen 150 und 200 Gramm an Abfall. Für einen Besuch. Hochgerechnet kommt München damit auf fast 2.000 Tonnen zusätzlichen Müll, der innerhalb von nur 18 Tagen entsteht, so die SZ. 

Wer sich in Tracht in die Zelte begibt, will aber nun auch ausgelassen schlemmen, so wie es sich gehört. Die Stadt präsentiert online jährlich die finalen Zahlen der Völlerei: 2017 wurden 7,7 Millionen Maß Bier getrunken, in der Ochsenbraterei 146 Ochsen verspeist, 59 Kälber in der Kalbsbraterei. 

Was passiert mit den Essensresten auf der Wiesn?

Wir dachten uns: Bei solchen Unmengen an Speisen MUSS einfach viel übrig bleiben. Um mehr rauszufinden, haben wir die Pressestelle des Oktoberfestes angerufen, und gefragt, was mit den Essensresten in den Zelten passiert.

Kalkulieren ist das A und O

Die Wirte wie auch Betreiber der Imbisstandln sind Alte Hasen: Sie sind meist seit Jahren am Oktoberfest, kennen ihre Zahlen und wissen, was sie verkaufen. In der Regel wird daher (aus Abfall- wie auch Kostengründen) so disponiert, dass möglichst wenig übrig bleibt. Erfahrung ist hier Gold wert: Wer falsch kalkuliert, bleibt am Ende nicht nur auf viel Essen sitzen, sondern eben auch auf viel Geld. Außerdem wird mit guter Kalkulation wertvolle Arbeitszeit eingespart und die ist während der Wiesn ohnehin jedem Mitarbeiter heilig.

Wenn, unvermeidbar, doch mal was übrig bleibt, werden die Reste zu Personalessen weiterverarbeitet. Besonders das FestzeltTradition ist bekannt für seine ausgesprochen leckere Mitarbeiterverkostung.

Einige Wirte verkaufen ihre Hendl und Enten zum Beispiel auch abends günstiger im Straßenverkauf, um Überbleibsel direkt vorzubeugen. 

Hinzu kommt die Bedienung von Food Sharern und Food Savern: Zum Beispiel in der Hühnerbraterei Ammer wird abgeholt, was nicht gegessen wurde. Anschließend werden die Schmankerl an Bedürftige, Nachbarn und einfach interessierte Konsumenten weitergegeben.

Nur was nicht mehr verwertbar ist, wird fachgerecht entsorgt. Dafür werden Spezialfirmen beauftragt, die Fleischreste, Frittieröl und Co. entsprechend beseitigen. Insgesamt liegt den Wirten viel an der Reduzierung ihrer Essensreste, so die Oktoberfest-Pressestelle.

Ein bisschen grüner wird das Oktoberfest ohnehin:

Früher wurde in den Festzelten häufig noch Einweggeschirr und Plastikbesteck ausgegeben. Damit kamen jährlich rund 9.000 Tonnen Müll zustande! Seit der Pflicht für Mehrweggeschirr in den Zelten konnte dies gravierend reduziert werden.

Wir schauen also nach vorne – Prost! 

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